Am gestrigen Sonntag hat Niedersachsen gewählt und wie es ausschaut, wird die nächste Landesregierung nicht mehr aus einem Bündnis von CDU und FDP, sondern SPD und Grünen bestehen.

Als FanRat sind wir keiner Partei verpflichtet und haben bewusst keine konkrete Wahlempfehlung ausgesprochen. Gleichwohl sind gerade in den letzten Wochen des letzten Jahres aus der Braunschweiger Fanszene vermehrt Stimmen und Transparente laut bzw. sichtbar geworden, welche eine konkrete Abwahl des Innenministers Uwe Schünemann (CDU) forderten. Dieser hatte sich durch seine Hardlinerpolitik gerade bei Fußballfans ins Abseits gestellt, da er mit unverhältnismäßigen Forderungen den Erhalt der Fankultur nachhaltig bedrohte und in seiner Funktion als Innenminister dafür Verantwortung trug, dass Dinge wie das DFL-Sicherheitspapier überhaupt erst möglich wurden.

Seit gestern ist Uwe Schünemann nun abgewählt. Ca. 160.000 Nicht-Wähler haben laut SPIEGEL Online ihr Kreuz für “Rot-Grün” gemacht und wir sind uns sicher und wissen, dass hier gerade viele (junge) Fußballfans dabei waren, die bewusst für eine Abwahl von Uwe Schünemann gestimmt haben.

Wir wünschen seinem Nachfolger nun viel Glück und appellieren zugleich, das Schicksal Schünemanns ernst zu nehmen. Fußballfans, ob in Braunschweig oder in der gesamten Republik, sind zu einer mündigen Bewegung gewachsen und im Stande, auch politisch aktiv zu werden, so sie es denn für nötig halten. Wir hoffen auf eine Verbesserung der bisherigen Innenpolitik in Niedersachsen und stehen für jegliche Art des Dialogs offen.

Der FanRat Braunschweig am 21.01.2013

Das am vergangenen Wochenende ausgetragene Benefizturnier “für den kleinen Jannes” war erneut ein voller Erfolg: Unsere Ultras von Cattiva Brunsviga sammelten zum jetzigen Stand über 13.500 Euro, wobei noch nicht einmal alle Gelder ausgezählt sind. Die Sporthalle “Alte Waage” platzte aus allen Nähten und die gesamte Fanszene verlebte einen schönen Tag gemeinsam – auch Präsident Sebastian Ebel und die Spieler Dennis Kruppke und Damir Vrancic schauten vorbei. Das Turnier gewann passender Weise das “Team Jannes” und rundete eine Veranstaltung ab, von der man noch lange reden wird. Informationen zu Spendenmöglichkeiten gibt es hier.

trainingslager2013

Nach einer ersten Abrechnung kommen die Jungs von Cattiva Brunsviga auf eine unglaubliche Summe von 10.000 Euro, welche sie im Rahmen des diesjährigen Jannes-Turniers gesammelt haben und nun für die Behandlung des gleichnamigen Jungen bereitstellen wollen. Jannes ist von seiner Geburt an behindert, durch die 11.000 Euro aus den bisherigen zwei Turnierauflagen konnte ihm bereits eine Delphintherapie ermöglicht werden. Dass nun erneut alle Rekorde gebrochen wurden – mit über 700 Teilnehmern und Besuchern verzeichnete das Turnier eine Rekordresonanz – ist an Großartigkeit kaum zu überbieten. Der FanRat Braunschweig gratuliert den Organisatoren für diese ganz besondere Leistung und dankt natürlich auch allen Spendern aus der gesamten Fanszene für das gezeigte Engagement!

In Eintracht, für Braunschweig!

Wie auch in den letzten Jahren geben sich im Januar internationale Spitzenteams die Ehre! Der Eintrittspreis von 3€ + X wird (ebenso wie alle Einnahmen durch Getränke, Essen und Startgebühr, …) für den kleinen Jannes gespendet!

Hierdurch kamen in den letzten beiden Jahren schon mehr als 11.000€ zusammen! Lasst uns einen wundervollen Tag erleben und gemeinsam etwas Gutes tun!

05.01.2013
Einlass: 09:45
Beginn: 10:30
Sporthalle Lessinggymnasium, Heideblick 20, Wenden

 

In Eintracht für Braunschweig!

Am Samstag fanden sich Fans von mehr als 50 verschiedenen Vereinen in Kassel ein, um die Ergebnisse und den Einfluss der Kampagne 12doppelpunkt12 auszuwerten und zu diskutieren.

Auch wenn am 12. Dezember von der DFL ein Sicherheitskonzept verabschiedet wurde, was die Stadien weder sicherer macht, noch dazu beiträgt unsere lebendige Fankultur zu stärken, so kamen die Fanvertreter zu dem Ergebnis, dass 12doppelpunkt12 eine der erfolgreichsten Fanaktionen aller Zeiten war. Die Entscheidungen vieler Vereinsfunktionäre und der DFL am 12. Dezember haben hingegen gezeigt, wie wenig auf die Fußballfangemeinschaft Rücksicht genommen wird, welche an den drei Protestspieltagen der Aktion „12:12“ bewiesen hat, dass sie geschlossen gegen unberechtigte Forderungen und Maßnahmen agieren kann. Wir als Aktion möchten jedem Fan und auch den zahlreichen Fanorganisationen dafür danken. Nur dank Eurer Unterstützung und Eurer Initiative war dieser Protest so erfolgreich.

Wenn man die angenommenen Anträge mit dem ersten Entwurf vergleicht, so kann man festhalten, dass der Protest dazu beigetragen hat, viele weitere, unverhältnismäßige Maßnahmen zu verhindern. Zudem haben wir von der DFL eine Einladung zu einem ersten Gespräch bekommen, sodass der von uns immer eingeforderte Dialog endlich ernsthaft beginnen kann. Unsere Vorgehensweise für folgende Gespräche mit den Verbänden und der Politik wurde abgesprochen, um von uns gestellte Forderungen auf eine breite Basis zu stellen.

Wir als Kampagne möchten nicht nur gegen das Sicherheitskonzept argumentieren, sondern wir möchten gemeinsam mit den Fanverbänden und Fanclubs ein Konzept für ein „Fanfreundliches Stadionerlebnis“ erstellen und dessen Umsetzung einfordern. Wir laden jeden Fan herzlich dazu ein, an diesem Konzept mitzuarbeiten und mögliche Vorschläge an die eigene Fanszene oder unsere Aktion zu richten.

Nach der Winterpause gibt es unsererseits keinen weiteren Aufruf zu einem Stimmungsboykott, jedoch waren sich alle Fanvertreter einig, dass die in ganz Deutschland erlebte Solidarität unter Fußballfans beibehalten und weiter gestärkt werden muss. Das heißt, dass wir umgehend auf die von uns kritisierten Maßnahmen reagieren werden, sollten diese zur Anwendung kommen. Wir werden uns immer gegen Vollkontrollen und die Beschneidung von Gästekontingenten stellen und gegebenenfalls mit Protest, Kreativität und Aufklärung gegen derlei Repressalien agieren.

Viele Emotionen drehen sich bis heute mit den Ereignissen vom vergangenen Montag – von tieftrauriger Enttäuschung, bis hin zu großer Freude ist alles dabei. Mit Blick auf die Geschehnisse auf den Rängen verweisen wir auf die Online-Kolumne unseres FanPressesprechers Robin Koppelmann und appellieren an alle Eintracht-Fans, die Winterpause für eine Versachlichung und Aufarbeitung zu nutzen – wir werden als FanRat unseren Teil dazu beitragen.

Ansonsten wünschen wir euch allen, insbesondere natürlich den vielen fleißigen und ehrenamtlichen Helfern aus Nah und Fern, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das neue und hoffentlich erneut legendäre Jahr 2013!

Der FanRat Braunschweig, Dachverband und Vertretung der aktiven Eintracht-Fanszene und ihren Fanclubs, äußert scharfe Kritik an den jüngsten Aussagen des niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann (CDU) zum DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“. Dieser hatte sich nach einer jüngsten Konferenz zwischen den Spitzen der Fußballverbände DFB und DFL mit den deutschen Innenministern u.a. wie folgt geäußert:

„Für die Innenministerkonferenz ist es absolut entscheidend, dass die Liga auf ihrer Mitgliederversammlung am 12. Dezember ein klares Konzept beschließt und dass sich auch alle Vereine daran halten“, mahnte Schünemann. (…) Sollte kommende Woche das umstrittene Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ nicht beschlossen werden, soll es den Klubs an den Geldbeutel gehen: „Dann werden wir uns auch unterhalten müssen über Kostenbeteiligung im Bereich der Polizei.“

Von den Anhängern war dies (meint: die sog. Ganzkörperkontrollen) als Provokation empfunden worden. „Da können wir keine Rücksicht darauf nehmen“, sagte Schünemann.

„Der Staatsanwalt gehört ins Stadion und nach meiner Ansicht nach auch der Richter. Damit es so schnell wie möglich zu Verurteilungen und Stadienverboten kommt“, sagte Schünemann.

(Quelle: FAZ am 04.12.2012)

Der FanRat Braunschweig reagiert auf diese Thesen des Innenministers nun mit großem Unverständnis: „Es ist sehr bedenklich, in welcher Art es die Politik, hier durch Herrn Schünemann vertreten, versucht, in hochkomplexe Fachdiskussionen einzugreifen“, mahnte FanPressesprecher Robin Koppelmann.

Zum Hintergrund: Am 12. Dezember diesen Jahres soll das DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“ in Frankfurt durch Vertreter der 36 Profi-Clubs verabschiedet werden. Der –bereits einmal modifizierte – Inhalt des Papiers und die Nicht-Beteiligung von Fanorganisationen bei dessen Erstellung, sind die Gründe für den aktuellen Stimmungsboykott in den deutschen Profistadien unter dem Motto: „12:12 – Ohne Stimme, keine Stimmung“. Das Papier ist auf Wunsch der Innenministerkonferenz entstanden und soll die Situation in den deutschen Stadien ab der Saison 2013/14 diktieren.

„Aus unserer Sicht ist es tragisch, dass Herr Schünemann versucht, ein vermeintliches und empirisch nicht eindeutig belegbares Gewaltproblem im Fußball als Wahlkampfthema für seine Landtagswahl im Januar 2013 zu missbrauchen“, erklärte FanRat-Vertreter Koppelmann weiter. Nach seiner und der Ansicht des FanRats sind sowohl neben der fragwürdigen Ursache, auch die angestrebten Sanktionen der falsche Weg: „Die Vereine und auch die Verbände werden durch die Drohgebärden aus der Politik in eine ungeheure Drucksituation gebracht, die einen konstruktiven Umgang mit dem DFL-Papier unmöglich machen. Statt ein Moratorium zu ermöglichen, in welchem Fans und Verbände in Ruhe über mögliche Sicherheitsmaßnahmen, wie bspw. eine verstärkte Förderung der Fanprojekte, nachdenken können, werden plakative Maßnahmen durchgesetzt, welche die Situation nur verschärfen und eskalieren lassen werden“. Dies zeige, dass es Schünemann offenbar sowohl an Fachwissen, als auch an einem für einen Innenminister nötigem Fingerspitzengefühl fehlt.

Für weitere Rückfragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung:
FanPressesprecher Robin Koppelmann
E-Mail: fanratbraunschweig@fanpresse.de

Als nunmehr in die Viertklassigkeit abgestürzter Verein, haben unsere Freunde vom SV Waldhof Mannheim am 12. Dezember keine Stimmgewalt, um sich zum DFL-Papier “Sicheres Stadionerlebnis” zu positionieren. Eine klare Ablehnung formulierten sie in einer eindrucksvollen Art und Weise aber dennoch: Offener Brief an die Vertreterinnen und Vertreter aller 36 Profivereine

…und wir sagen Danke: Die Scheckübergabe beim Spiel gegen St. Pauli!