Wichtige Veranstaltung am 20.08.2012 um 19 Uhr im Presse-Container

Groß war die Freude, als vor rund einem Monat das Richtfest des FanHauses gefeiert werden konnte. Endlich sind die Container da, ein sichtbares Zeichen für den erfolgreichen Fortschritt an der Baustelle unserer neuen Fan-Heimat.

Doch leider ist das Baugewerbe ein schnelllebiges Geschäft – so groß die Zufriedenheit über den bisherigen Fortschritt war und ist, umso mehr Herausforderungen warten noch auf uns Fans, bis wir unser neues Zuhause endlich beziehen können.

Das FanParlament hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, dass wir daher für die Zielgerade eine klare Struktur in mögliche Unterstützerwege bringen wollen und damit gleichsam auch den “Status Quo” transparent für Jedermann darstellen möchten. Es gilt, neue Handlungswege zu bündeln um gemeinsam an einem Strang zu ziehen und daher brauchen wir euch: Ideen, Erfahrungswerte, Mithilfe – alles ist gesucht!

Am kommenden Montag, den 20. August 2012 lädt der FanRat alle Eintracht-Fans herzlich zu einem FanHaus-Unterstützertreffen in den Presse-Container am EINTRACHT-Stadion. Der Beginn ist für 19 Uhr vorgesehen, den Container erreicht und findet ihr über den Parkplatz an der Nordkurve. Kommt vorbei und helft uns, die letzten (Bau)-Meter gemeinsam zu beschreiten!

Für Rückfragen steht der FanRat unter fanratbraunschweig@fanpresse.de gerne zur Verfügung!

Bereits vor ein paar Wochen ging dieses Interview mit unserem neuen Fanbeauftragten Nils Burgdorf beim Online-Portal Stadionwelt online! Viel Spaß beim Lesen!

faszination-fankurve.de | 21.07.2012

„Gewalt und Pyrotechnik wird abgelehnt“

Kurz vor Saisonstart der ersten und zweiten Bundesliga befragt Faszination Fankurve alle Fanbeauftragten dieser beiden Ligen zu aktuellen, fanspezifischen Themen. Nils Burgdorf, Fanbeauftragter bei Eintracht Braunschweig, sprach über das neugegründete Fan Parlament und das Fan Haus.

Faszination Fankurve stellt allen Fanbeauftragten die gleichen fünf Fragen zu Fanutensilien, Sicherheit, Eintrittskarten, Stadionordnung und aktuellen Diskussionen zwischen Fans und Verein.

Fünf Fragen an Nils Burgdorf, Fanbeauftragter bei Eintracht Braunschweig:

Faszination Fankurve: Am 17. Juli fand in Berlin der sogenannte Sicherheitsgipfel mit den Präsidenten der Bundesligavereine, sowie Innenminister Friedrich statt. Dort wurde über die Sicherheit bei Fußballspielen diskutiert. Wie schätzt ihr Verein die Sicherheitslage bei Spielen der eigenen Mannschaft ein und welche Standpunkte hat ihr Verein vor Ort vertreten? ?

Nils Burgdorf: Der Verein steht in einem guten Dialog mit der Braunschweiger Fanszene. Daraus folgend wird die Sicherheitslage bei Spielen der eigenen Mannschaft grundsätzlich als nicht brisant eingeschätzt. Jede Art von Gewalt und Pyrotechnik wird selbstverständlich grundsätzlich abgelehnt, allerdings spricht sich der Verein klar gegen pauschalisierende Urteile aus und strebt eine differenzierte Herangehensweise an.

Faszination Fankurve: Wie ist der aktuelle Stand beim Verkauf von Dauer- und Tageskarten im Vergleich zu den letzten Jahren?

Burgdorf: Auch in diesem Jahr verläuft der Dauerkartenverkauf positiv. Im letzten Jahr hatten wir inklusive der Rückrundendauerkarte über 13.000 Dauerkarteninhaber. Auch ohne die letztjährige Aufstiegseuphorie und das Bayern-Pokallos erwarten wir auch für die Spielzeit 2012/2013 wieder einen Dauerkartenverkauf deutlich jenseits der 10.000er Marke.

Faszination Fankurve: Welche Fanutensilien, wie Fahnen, Doppelhalter, Megaphon und Trommeln werden in der nächsten Saison für Gästefans beim Besuch im Stadion ihres Vereins erlaubt sein? Gibt es hier Änderungen zur vergangenen Saison?

Burgdorf: Es gibt zur neuen Saison 2012/2013 keine Veränderungen hinsichtlich erlaubter Fanmaterialien für Gästefans. Wie auch in der Vorsaison werden wir erneut spieltagsabhängig entscheiden. In Zusammenarbeit mit Gastverein, Polizei, der Gastfanbetreuung und unserer Fanbetreuung wird eine individuelle Liste mit erlaubten Fanmaterialien für jeden einzelnen Spieltag erstellt.

Faszination Fankurve: Wurde die Stadionordnung in letzter Zeit aktualisiert und welche Änderungen gibt es hier?

Burgdorf: In der Stadionordnung von Eintracht Braunschweig gibt es aktuell keine Veränderungen.

Faszination Fankurve: Was sind weitere Themen, die ihr Verein gerade mit den eigenen Fans diskutiert?

Burgdorf: Aus der Braunschweiger Fanszene heraus hat sich Ende letzten Jahres das FanParlament beziehungsweise der FanRat gegründet. Hierdurch hat die Fanszene in Braunschweig ein Organ geschaffen, das im Dialog mit dem Verein und der Öffentlichkeit eine klare Positionierung beziehen kann. Der FanRat dient als „Sprachrohr für die Kurve“. Trotz der noch jungen Geschichte des FanRates wurden schon einige Projekte angeschoben und verwirklicht. Unter anderem wirkte der FanRat aktiv bei der Wiedereinführung des Traditionswappens mit und auch die erstmalige Ausgabe einer Auswärtsdauerkarte wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Verein umgesetzt, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Des Weiteren ist und bleibt das FanHaus im Fokus der Eintracht-Fans. Das FanHaus soll nicht nur der Fanbetreuung in Braunschweig ein stadionnahes Zuhause bieten, auch und vor allem der vielfältigen Fanszene in Braunschweig soll mit diesem Bau endlich eine adäquate Anlaufstelle auch außerhalb der Spieltage geboten werden. Nach wie vor befindet sich dieses Projekt in der Bauphase und wird unter tatkräftiger Eigeninitiative von lokalen Sponsoren und Eintrachtfans vorangetrieben. (Faszination Fankurve, 21.07.2012)

Um 19 Uhr im kleinen Vortragssaal der Stadthalle Braunschweig

Das Fanprojekt Braunschweig und der Fanbeauftragte Nils Burgdorf laden alle Eintracht-Fans zur nächsten großen Fanversammlung kurz vor Saisonbeginn ein. Diese findet am Donnerstag, 19. Juli 2012, um 19.00 Uhr im kleinen Vortragssaal der Stadthalle statt. Der Zugang zum Eingang Vortragssaal befindet sich ca. 50 Meter links neben dem Pförtnereingang.

In lockerer Runde können Fragen, Anregungen und Wünsche zu aktuellen Fanthemen rund um die Eintracht diskutiert werden.

Als Ansprechpartner stehen allen Interessierten folgende Personen zur Verfügung:

  • Rainer Ottinger, 1. Vizepräsident
  • Marc Arnold, Sportlicher Leiter
  • Robin Koppelmann, FanPressesprecher, FanRat
  • Karsten König und Ralf-Dieter Meier, Fanprojekt
  • Nils Burgdorf, Fanbeauftragter

Evtl. kommt noch der ein oder andere Überraschungsgast dazu.

Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen.

Am heutigen Montag ist der Verkauf der erstmals erhältlichen Auswärtsdauerkarte in der Geschäftsstelle gestartet. Dieses Abo-Angebot wird in einer bisher so einmaligen Kooperation zwischen Verein und FanRat Braunschweig angeboten und ist zunächst auf 150 Exemplare beschränkt – wir gehen aber davon aus, dass dies der Nachfrage gerecht werden wird.

Für den Erwerb der Auswärtsdauerkarte ist es lediglich nötig, einen Pfandbetrag von 30 Euro (Stehplatz) und 50 Euro (Sitzplatz) zu hinterlegen und den dazugehörigen Anmeldebogen auszufüllen. Nach Rückfragen auf des Info-Veranstaltung am vergangenen Dienstag weisen wir aber ausdrücklich nochmal darauf hin, dass jeder Käufer sich mit Erwerb der Auswärtsdauerkarte verpflichtet, zu allen 17 Auswärtsspielen auch verbindlich eine Karte abzunehmen und diese dann zu bezahlen! Reiseangebote o.ä. sind in die Auswärtsdauerkarte nicht integriert, es handelt sich bei ihr nur um das sichere Abo, zu jedem Auswärtsspiel eine Karte zu erhalten.

Bei Rückfragen könnt ihr euch an den Fanbeauftragten Nils Burgdorf (nils.burgdorf@eintracht.com) und den FanPressesprecher Robin Koppelmann (auswaertsdauerkarte@fanpresse.de) wenden. Den direkten Link zum Bestellungsantrag gibt es hier.

Mit der großzügigen Hilfe der PeBe Dienstleistungen GmbH konnte am vergangenen Freitag der Rohbau des FanHauses fertig gestellt werden. Das Team von Peter Behning wurde von Herbert Lubczyk geleitet. In den vergangenen Wochen hat die Mannschaft von PeBe die statischen Metallarbeiten vorbereitet und durchgeführt. Dazu gehörte eine große V-Stütze, die jene Container trägt, die den unteren Versammlungsraum überspannen. Außerdem wurde ein Schienensystem auf das Fundament gelegt, das dafür sorgt, dass die Container absolut in Waage stehen. „Bisher war das reine Präzisionsarbeit, die gar nicht so einfach zu machen ist, aber wir haben auf Millimeter genau gearbeitet“, so Herbert Lubczyk.

Am Donners tagabend und am Freitagmorgen sorgten noch Fans in einem spontanen Arbeitseinsatz für die Wärmedämmung der Fußböden im Untergeschoss der Container. So war es dann möglich, dass abermals Fricke+Schmidbauer mit einem 32-Meter-Kran half, die vorbereiteten Container an ihren vorgesehenen Platz zu heben. Die präzise Platzierung übernahmen dann einige Fans, Fricke+Schmidbauer sowie die Mitarbeiter von PeBe gemeinsam.

Die Architekten von O.M., angeführt von Rainer Ottinger und Klaus Schwing und dem Ingenieur für die Statischen Berechnungen, Georg Raabe, aus dem Hause m+p, ließen sich den Aufbau nicht entgehen. Begleitet von Schaulustigen und Fans waren schon gegen 14 Uhr die wichtigsten Arbeiten beendet. Danach setzten sich alle an den Arbeiten beteiligten erst mal in Ruhe hin und aßen zusammen, denn die Fans hatten mal wieder an das leibliche Wohl der Arbeitenden gedacht. Zu Thüringer Mett gab es nach Wahl Kaffee, Bier, Cola oder Wasser. Herbert Lubczyk dazu: „Das war eine nette Geste und wir mussten jetzt wirklich mal etwas essen. Wir konnten keine Pause machen und ich habe unsere Leute ganz schön gescheucht, aber leider ging das heute nicht anders. Da war das gestellte Mittagessen eine gute Sache, die meine Mannschaft zu schätzen weiß.“

Zur Fertigstellung des Rohbaus äußerte sich der Baukoordinator Matthias Lenz so: „Dass PeBe so kurzfristig eingesprungen ist, kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Wären dies nicht der Fall, dann hätten wir ein Problem gehabt. Aber auch das ist eine Erfahrung an diesem Projekt, dass man von vielen Seiten Unterstützung erfährt.”

Damit ihr nicht nur das hört, was euch die Medien von der derzeit laufenden Innenministerkonferenz berichten, haben wir Reaktionen von anerkannten Faninstitutionen hier veröffentlicht:

 

Kommentar von Gerd Dembowski

Nichts anbrennen lassen

Als der Sportroboter Rolf Töpperwien sich mal im Suff selbst angezündet hat, muss sein Kollege Johannes B. Kerner gut aufgepasst haben. Der Baptist eilte neulich aus der TV-Sendung „Hart aber fair“ und zündete mit einer Bengalfackel eine Puppe an. Kerner, der Burner – live! Das zeigte, wie schnell Kinder im Fußballstadion anbrennen können. Niemand erklärte, auch nicht am Abend danach bei „Menschen bei Maischberger“, dass die Zahl verletzter Stadionbesucher im Profifußball quasi gen null geht. Ob Kerner demnächst versucht, eine Bierbauchpuppe vatertagspräventiv totzubesaufen ist nicht bekannt. Ob er demnächst vom Motorrad auf Polizistendummies schießt, wahlweise an Pappwirten und Trachtendoubles demonstriert, wie gefährlich Schlägereien in Kneipen, beim Oktoberfest oder bei Schützenfesten sind, bleibt unklar.

Oliver Pocher stand ihm als Fanexperte zur Seite. Bei „Maischberger“ waren es Bernd Stelter und Marijke Amado. Vielleicht dürfen ja demnächst Wissenschaftler und Fansprecher als Flachpfannen-Comedians in einer Fan-Mini-Playback-Show auftreten.

Die Fans in der Kritik nennen sich Ultra, wie Monatsbinden. Einige von ihnen zünden aus postpubertärem Gebaren Pyrostangen, damit sie auch mal was am Fackeln haben. Und dazu – unfassbar: Freudestrahlende Kinder und Eventottos! Sie laufen! Auf den Rasen! In ihnen allesamt erkannte Maischberger die „Taliban des Fußballs“. Bei Redaktionsschluss war noch offen, ob der Verband deutscher Taliban Maischberger dafür zerfleischbergern will oder ob die Opfer der Taliban sich bei ihr für diese längst überfällige Klarstellung von Relationen bedanken. In einem Land, in dem der Bund deutscher Ärzte ohne massenhaften Entzug von Approbationen Homosexuelle therapeutisch „heilen“ darf, ohne als desintegriert zu gelten, hätten die Taliban gegen Maischberger eh keine Chance.

Der Verbalhooliganismus von „Hart aber fair“ und „Maischberger“ bedeutet, man kann es nicht anders sagen, eine neue Qualität. Vielleicht sogar eine neue Dimension der geballten Verblödungsgewalt? Der wie entmündigt aus der Wäsche schauende Milchbubi Pocher verkündete neugutbürgerlich empört, dass er bei der EM in die Ukraine auf seine Lachsschnittchen verzichten will, weil er von seinem Fünf-Sterne-Hotel zur VIP-Loge kein Panzerwagentaxi gestellt bekommt. Wahrscheinlich darf er weiter aus heimischen TV-Geräten heraus die Einschaltenden mit seinen verantwortlichen Expertisen zu Schamhaarfrisur, zum Ausbruch des Dritten Weltkriegs und vielleicht sogar zu Fußball gefühlsbefeuernd terrorisieren. Es wäre eine nationale Entlastung, wenn ihn wenigstens für vier Wochen auch mal die Ukrainer haben dürften.

Bei Maischberger saß übrigens auch noch der Töpperwien. Niemand befragte ihn zu seinen persönlichen Erfahrungen mit Feuerwerk unter Alkoholeinfluss. Aber das Töppi mümmelt sich nicht traurig zwischen seine faltigen Borstenbacken. Vorwürfe, er hätte sich auf Kosten der öffentlich-rechtlich nennenden Anstalten jahrelang durch ganz Europa gehurt, haben ihn ja auch nie interessiert. Stattdessen plaudert er aus der Rumflasche, wie asi er überall auf der Welt Fußballfans erlebt hat. Fußballfans aller Welt huldigen ihm trotzdem: Dem Wissenden, dem Überlebenden, dem Töpperwien. Denn er ist ein Ultra im Bette.

 

 

AG-Fananwälte Pressemitteilung:

Die Arbeitsgemeinschaft Fananwälte warnt anlässlich der Diskussionen auf der Innenministerkonferenz vor einem unverhältnismäßigen Ein­griff in Bürgerrechte und einer Kampagne gegen Fußballfans. Diese dürfen nicht zum Spielball der Politik werden mit dem Ziel, Sicher­heitsgesetze zu verschärfen.

Ein eklatanter Anstieg von Gewalt in Fußballstadien besteht nicht und geht auch nicht aus dem letzten Bericht der ZIS (Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze) hervor. Im Gegenteil: Vergleicht man die letzten drei Berichte der ZIS, erkennt man in fast allen Bereichen einen deutlichen Rückgang sicherheitsbeeinträchtigender Ereignisse: So sank die Zahl der eingeleiteten Strafverfahren von 6.030 (2008/09) über 6.043 (2009/10) auf 5.818 in der Saison 2010/11. Die Zahl freiheitsentziehender Maßnahmen (strafprozessuale Festnahmen und polizeirechtliche Ingewahrsamnahmen) gegen Fußballfans sank von 9.174 (2008/09) über 6.784 (2009/10) auf 6.061 (2010/11). Die Zahl der Einsatzstunden der Polizei sank von etwa 1,525 Millionen (2008/09) über 1,217 Millionen (2009/10) auf 1,122 Millionen (2010/11).

Die einzige Kennziffer, die einen Anstieg zu verzeichnen hatte, war die Zahl der Verletzten: sie stieg von 579 (2008/09) über 784 (2009/10) auf 846 (2010/11). Hierzu ist aber anzumerken, dass die polizeilicheS tatistik leider nicht einzeln aufführt, wie viel dieser Personen durch Polizeieinsätze verletzt wurden. Ein erheblicher Teil des Anstiegs der Verletztenzahlen dürfte auf den vermehrten Einsatz von neuartigen (sehr groß dimensionierten und weitreichenden) Reizstoffsprühgeräten zurückzuführen sein. Darüber hinaus ist die Zahl der Besucher von Erst- und Zweitligaspielen in den vergangenen zehn Jahren um ca. 6 Mio. gestiegen.

Gerade der Rückgang von Freiheitsentziehungsmaßnahmen durch Polizeikräfte vor Ort zeigt, dass nicht eine steigende Gewaltbereitschaft besteht, sondern sicherheitsrelevante Ereignisse rückläufig sind. Dies gilt umso mehr, als in den vergangenen Jahren die Präsenz an Polizeikräften und Videokameras massiv verstärkt wurde. Die Anzeigehäufigkeit steigt somit auch ohne vermehrt auftretende Straffälligkeit.

Politische Entscheidungen dürfen nicht aufgrund undifferenzierter und aufgeheizter Diskussionen erfolgen. Die Behauptung des niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann, dass Vereine einen „Kuschelkurs“ fahren würden, ist falsch. Damit werden die Fans zu Unrecht kri­minalisiert und die Vereine verleumdet. Festzustellen ist vielmehr, dass häufig Stadionverbote auf bloßen Verdacht hin von den Vereinen auf Drängen der Polizei verhängt werden. Dies zeigt auch, dass die Darstellung des derzeitigen IMK-Vorsitzenden und Innenministers von Mecklenburg-Vorpommern Lorenz Caffier, dass Stadionverbote durch Vereine umgangen würden, falsch ist. Dies ist den Innenministern auch sehr wohl bekannt.

Die Fananwälte, die regelmäßig Fußballfans anwaltlich vertreten, verfolgen die aktuelle Diskussion mit großer Sorge: wenn weite Teile der Fans sich nicht ernstgenommen fühlen und übertriebene staatliche Repression erfolgen, provoziert man eine Radikalisierung .

(01.06.2012)

 

 

ProFans (Pressemitteilung):

Skandalös ist, was man draus macht

ProFans erschrocken über Medienhysterie und populistische Forderungen hinsichtlich des Relegationsspiels Düsseldorf-Hertha BSC

 

Hamburg, 31. Mai 2012 – Mit Erschrecken haben die in der Fanorganisation ProFans zusammengeschlossenen Gruppen die mediale Diskussion zu den Geschehnissen während des Relegationsspieles zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC zur Kenntnis genommen. Sich in Superlativen ergehend wurde selbst in sonst seriösen Medien beispielsweise von einem „Skandalspiel“ berichtet, von „Chaos“ gar und „Tumulten“.

Fakt ist: Während des Spiels kam es auf beiden Seiten zum Einsatz von Bengalischen Feuern, die leider vom Gästeblock aus auch auf das Spielfeld geworfen wurden. Dies ist zu kritisieren und klar zu verurteilen. Kurz vor Ende des Spiels kam es außerdem zu einem verfrühten Platzsturm durch Düsseldorfer Fans, die allerdings schnell wieder vom Grün verschwunden waren, nachdem sie hier zu aufgefordert und auf ihren Fehler hingewiesen worden waren. Hieraus wurde ein „Skandalspiel“ herbeigeschrieben, von dem wohl jeder, der es nicht selbst gesehen hat, glauben musste, es ginge um Leben und Tod. Ging es ja offenbar auch. Jedenfalls, wenn man Herrn Schickhardt, von Hertha BSC Glauben schenkt, der von „Todesängsten“ seiner Spieler sprach und davon, dass man ein „Blutbad“ verhindert habe, indem man wieder auf den Platz kam.

ProFans ist schockiert, dass nicht einmal ein Jahr nachdem es in Ägypten zu mehr als 70 toten Fans kam, weil unter anderem Sicherheitskräfte in  die Menge schossen, derartige Vokabeln im Zusammenhang mit einem Platzsturm verwendet (und von den Medien dankend verbreitet) werden, der nicht etwa aus Aggression, sondern aus Freude über den erneuten Aufstieg in die erste Bundesliga erfolgte, in der Fortuna Düsseldorf geschlagene 15 Jahre vergebens in der Tabelle gesucht wurde.

Unsachlich und übertrieben sind die Forderungen nach härteren Sanktionen aufgrund der „neuen Welle der Gewalt“. Die Polizei Düsseldorf vermeldete in ihrem Spielbericht keinen einzigen Verletzten und keine größeren Vorkommnisse vor, während und nach dem Spiel. Wo ist also die Gewalt, wenn nicht einmal die Ordnungshüter davon zu berichten wissen? Diese sind schließlich einer Verharmlosung von sicherheitsbeeinträchtigenden Vorfällen beim Fußball alles andere als verdächtig.

Es gab in Düsseldorf kein Skandalspiel, sondern ein vom Spielverlauf sehr emotionales, dramatisches Duell um den Aufstieg, das von einem Verein gewonnen wurde, dessen Fans seit 15 Jahren keinen Bundesligafußball gesehen und ihre Rückkehr irrtümlich zu früh gefeiert haben. Mehr nicht.

In den Tagen nach dem Relegationsspiel waren die Vorkommnisse das Thema der Stunde. Das Aufgreifen der Medien ist verständlich, der größte Teil der Umsetzung allerdings scharf zu kritisieren. „Seit dem großen Medienaufschrei Rund um das Pokalsspiel Dortmund-Dresden im Herbst letzten Jahres, hatten wir gehofft mit dem Fankongress in Berlin und den Bemühungen um einen effektiven Dialog auf einem anderen Weg zu sein“ sagt Jakob Falk von ProFans. Doch solche Bemühungen werden torpediert, wenn sich außenstehende Prominente und populistische Scharfmacher in Fernsehshows mit ihren Kommentaren und unsachgemäßen Forderungen in Szene setzen. Abgesehen davon, dass die berichtenden Formate sich leider wenig professionell präsentierten, wurde inhaltlich wieder einmal alles vermischt, was es zu vermischen gibt. Die feiernden Fortunafans mit auf den Platz fliegenden Fackeln, mit dem gewalttätigen Angriff von Anhängern des Oberligisten BFC Dynamo auf Fans aus Kaiserslautern oder gar völlig zusammenhangslosen Bildern polnischer Fußballausschreitungen. Das ist enttäuschend, aber auch nicht wirklich neu. Wirklich schlimm ist es, wenn durch solche Einflussnahme eine eigentlich sachliche Debatte wieder verunsachlicht und zurückgeworfen wird. ProFans hat bewusst an keiner der vergangenenTV- Sendungen und keinem dieser Interviews teilgenommen. Wir fordern die Medien auf, im Sinne aller, die an einer lebendigen, von positiver Energie nur so strotzenden Fankultur interessiert sind, differenziert und weniger druckausübend zu berichten. Wenn es nachhaltige Erfolge geben soll, ist es nötig, dass alle wirklich Beteiligten – die Verbände, Vereine, Fanprojekte und Fans – in Ruhe ihre bereits begonnene Arbeit fortführen können. Der Ruf nach schnellen und harten Sanktionen behindert die bereits stattfindenden Bemühungen und sorgt mit seinem bedrohenden Charakter sogar für mehr Eskalationspotential als für eine von allen Seiten gewünschte Bewegung hin auf eine Lösung der bestehenden Probleme.

Hinsichtlich der utopisch erscheinenden Forderungen nach neuen restriktiven Maßnahmen, die von Nacktscannern, über riesige Blockvorhänge bis hin zu Fußfesseln reichen, mahnt ProFans die Verantwortlichen, endlich nach Alternativen zu diesem System zu suchen. „Das über Jahre immer stärkere Anziehen der Repressionsschraube hat nachweislich nicht zu den erhofften Erfolgen geführt“ so Philipp Markhardt, Pressesprecher von ProFans.

Es ist an der Zeit über Möglichkeiten nachzudenken, wie den Fanszenen mehr Freiraum zum Ausleben ihrer Fankultur geschaffen werden kann. Nur so ist es denkbar, dass Fans mehr dazu bereit sind Verantwortung zu übernehmen. Durch Materialverbote, zahllose repressive Einschränkungen und nun sogar angedachte utopische unmenschliche Maßnahmen wird den Fans immer mehr die Möglichkeit genommen selbst Verantwortung zu übernehmen. Ist es also verwunderlich, dass Fans unter diesen Voraussetzungen teilweise auch immer wieder bewusst unverantwortlich – in den Augen der Verantwortlichen – handeln?

 

 

AG-Fananwälte (Offener Brief):

An die Bundesministerin der Justiz Frau Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, MdB Öffentliche Äußerungen des Generalbundesanwalts Range Interview in der HAZ vom 25.05.2012 („Fußfesseln für notorische Hooligans“)

 

Sehr geehrte Frau Bundesministerin,

mit großer Verwunderung und Bestürzung haben wir zur Kenntnis genommen, dass der amtierende Generalbundesanwalt Harald Range öffentlich Maßnahmen gegen Fußballfans fordert, die mit den bestehenden Gesetzen nicht im Einklang stehen und inhaltlich an der Sache vorbeigehen. Das hat uns zu diesem offenen Brief veranlasst. In der „Arbeitsgemeinschaft Fanwälte“ haben sich bundesweit Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte zusammengeschlossen, die regelmäßig Fußballfans vertreten.

In einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 25.05.2012 (Kopie anbei) wird Generalbundesanwalt Range u.a. mit den Worten zitiert:

„Notorische Hooligans, die als Rowdys bekannt sind, könnten eine elektronische Fußfessel bekommen. Die müssen dann zu Hause bleiben“.

Offensichtlich fordert Generalbundesanwalt Range eine drastische und verfassungsrechtlich höchst bedenkliche Änderung der Länder-Polizeiaufgabengesetze und – entgegen der momentanen Gesetzeslage (§ 68b Nr.12 StGB) und dem Konsens der Regierungsparteien – eine gravierende Erweiterung der sog. Elektronischen Aufenthaltsüberwachung. Aufgrund des erheblichen Grundrechtseingriffs der „elektronischen Fußfessel“ – die sämtliche Bewegungen überwacht – ist diese nur unter strengen Voraussetzungen für wenige Einzelfälle der Schwerstkriminalität rechtlich zulässig.

Der Vorschlag des Generalbundesanwaltes zeugt von mangelnder Sachkenntnis.

Generalbundesanwalt Range unterstellt, dass es ein Problem bei der Durchsetzung von Platzverweisen und Stadionverboten gebe. Dies ist aus der Luft gegriffen. Tatsächlich gibt es – selbst bei den rechtsstaatlich bedenklichen privaten Stadionverboten – keine nennenswerten Schwierigkeiten mit deren Einhaltung.

Wider besseres Wissen behauptet der Generalbundesanwalt, der Polizei stünde derzeit lediglich die Maßnahme des Platzverweises zur Verfügung, um vermeintliche Störer von Spielorten fernzuhalten. Dies ist unzutreffend. Vielmehr stellen die Polizeigesetze den Polizeibehörden ausreichende grundrechtseinschränkende Maßnahmen zur Verfügung, die in der Vergangenheit bereits inflationär gegen vermeintliche “Fußball-Störer” zur Anwendung kamen.

Eine Erforderlichkeit weiterer polizeilicher Instrumente zur Abwehr von Störungen von Fußballspielen ist daher nicht zu erkennen. Die elektronische Fesselung eines vermeintlichen Störers würde dessen Menschenwürde erheblich verletzen und außer Verhältnis zu den gefahrenabwehrrechtlichen Interessen stehen, die in Zusammenhang mit der Durchführung von Fußballspiel-Veranstaltungen zu besorgen sind. Ein derartiger gravierender Grundrechtseingriff wäre völlig unverhältnismäßig.

Daher kann die Forderung des Generalbundesanwaltes nur als Begehrlichkeit interpretiert werden, das Portfolio freiheitsrechtsbeschränkender polizei-präventivlicher Maßnahmen insgesamt zu erweitern. Dass die in den vergangenen Monaten aufgeflammte öffentliche Debatte über die vermeintliche Zunahme von “Fußballgewalt” hierzu zum Anlass genommen wird, erscheint insoweit als populistisches Manöver.

Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, als der Generalbundesanwalt seine Forderungen ersichtlich außerhalb seines sachlichen Kompetenzbereiches erhoben hat. Die Zuständigkeit des Generalbundesanwaltes liegt bei der Strafverfolgung für spezielle und schwerwiegende Delikte aus dem Bereich Staatsschutz und Terrorismus (§ 120 Abs.2 GVG).

Wir bitten Sie höflichst um Mitteilung, ob die Äußerungen des Generalbundesanwalt Range die Meinung Ihres Ministeriums wiedergeben und ob Sie der Auffassung sind, dass sich der Generalbundesanwalt zu Maßnahmen gegen Fußballfans äußern und Gesetzesvorschläge für Länder-Polizeigesetze machen sollte.

Sollte dies nicht der Fall sein, so bitten wir Sie, den Generalbundesanwalt Range im Wege der Dienstaufsicht anzuweisen, derartige Äußerungen zu unterlassen.

Ergänzend bitten wir Sie auch um Mitteilung, ob die genannten Äußerungen die Meinung Ihrer Partei FDP wiedergeben, der auch der Generalbundesanwalt Range angehört.

 

Mit freundlichen Grüßen

AG Fananwälte

Wie bereits angekündigt findet am kommenden Samstag um 16 Uhr in der Rheingoldarena am Stadion das letzte Punktspiel der diesjährigen Oberliga-Saison für die U23 gegen den BV Cloppenburg statt. Die Gäste können mit einem Sieg noch Tabellenführer werden, aufgrund Heeslingens Lizenzentzug hat es die U23 parallel selbst in der Hand, sich für die Relegationsspiele zur Regionalliga Nord zu qualifizieren. Ein Sieg und die Relegation gegen Weiche Flensburg steht, bei allen anderen Ergebnissen muss der Blick zum Parallelspiel von Holthausen/Biene gehen.

Sportliche Spannung also garantiert und nicht nur die ist Grund genug, beim Spiel mal vorbei zu schauen: Nach dem Spiel veranstaltet Cattiva mit der Fanclubliga die offizielle Saisonabschlussfeier, Bier und Grillgut gibt es zum Flatratepreis von fünf Euro. Wichtige Information in diesem Zusammenhang an alle Stadionverbotler: Vom Verein haben wir die Nachricht erhalten, dass während des Spiels der Aufenthalt auf dem Stadiongelände für Stadionverbotler wie bei normalen Punktspielen auch verboten ist. Nach Abpfiff und damit zu Beginn der Feierlichkeiten können diese jedoch auch auf das Gelände und die Saison gemeinsam mit allen anderen Zuschauern ausklingen lassen!

Am gestrigen Mittwochabend feierte das Fanprojekt Braunschweig seinen fünften Geburtstag. Zu den offiziellen Feierlichkeiten im Vip-Zelt am Eintracht-Stadion gesellten sich neben einigen Fans auch Klaus-Peter Bachmann (SPD-Landtagsabgeordneter und AWO-Kreisvorsitzender), Klaus Wendroth (CDU, Vorsitzender des Stadtsportausschusses), Ulrich Markurth (Sozialdezernent), Rainer Ottinger (Eintracht Vizepräsident), Marc Arnold (Sportliche Leitung), Dietmer Schilff (Landesvorsitzender GdP) und einige Vertreter von Fanprojekten aus der gesamten Republik. Sie alle genossen einen runden Abend bei freien Getränken und reichlich Grillgut und feierten das Fanprojekt für seine bisherige Arbeit. Auch der FanRat Braunschweig war vor Ort und möchte an dieser Stelle erneut herzlichst für die stets vorbildliche Zusammenarbeit bedanken: Die Arbeit mit Karsten König und Ralf-Dieter Meier ist geprägt von einem freundschaftlichen und konstruktiven Verhältnis, ohne welches die bisherigen Errungenschaften nicht denkbar gewesen wären. Euch gebührt der Dank und wir hoffen, auch in den nächsten fünf Jahren unsere Projekte derart erfolgreich umsetzen zu können.

Happy Birthday, Fanprojekt!

Auch wenn wir uns gefühlt schon in der Sommerpause befinden – bei Eintrachts Nachwuchsmannschaften geht es noch voll zur Sache. Wir haben die derzeitige Situation gut zwei Wochen vor Saisonende mal zusammengestellt:

U23-Mannschaft:
Das Team von Henning Bürger hat vor Saisonbeginn die Qualifikation für die neue Regionalliga Nord als Saisonziel ausgegeben. Dies ist derzeit aus eigener Kraft nicht zu erreichen: Rechnerisch wäre noch maximal Platz fünf möglich, dieser würde eine Relegation gegen den Zweiten der Oberliga Schleswig-Holstein bedeuten (mögliche Termine: 06.06. Heim; 09.06. Auswärts). Derzeit wäre der Zweite Weiche Flensburg, diese müssen aber noch auf ihre Lizenz warten – sollten sie keine erhalten, würde das Relegationsspiel entfallen und die Qualifikation wäre auch so gelungen. Das Problem ist nur: Eintrachts U23 rangiert derzeit auf Rang sieben und hat damit zwei Teams vor sich. Osnabrück II (derzeit 5.) darf aufgrund der Drittklassigkeit der ersten Mannschaft nicht aufsteigen, bliebe also noch die TuS Heeslingen (derzeit 6.). Diese haben ein Spiel weniger und sind zwei Punkte vor der U23. Zwar ist die Heeslinger Lizenz auch noch nicht sicher, aus dem dortigen Umfeld hört man aber positive Signale. Heißt also: Eintracht muss am Samstag, den 02.06. gegen den BV Cloppenburg (16 Uhr, Rheingoldarena – im Anschluss Cattiva+Fanclubliga-Saisonabschlussfeier mit 5 Euro Bier/Essensflatrate) umbedingt gewinnen um die theoretischen Chancen zu wahren. Und Heeslingen darf aus ihren letzten Spielen (in Oldenburg und bei Holthausen/Biene) nicht mehr als einen Punkt holen. Schwer, aber nicht unmöglich ..

U19-Mannschaft:
Nach einer furiosen Rückrunde und nunmehr neun Siegen in Serie steht die U19-Auswahl auf Platz drei in der Tabelle der Junioren-Regionalliga Nord. Klingt bei noch einem ausstehenden Spiel am 03.06. um 11 Uhr bei Concordia Hamburg nicht so gut, hat aber noch fast alle Optionen für den angepeilten Bundesliga-Aufstieg offen: Bei einer Niederlage vom TSV Havelse (daheim gegen Meppen) und einem Sieg der A-Jugend ist Platz zwei und damit ein Relegationsspiel gegen einen Vertreter der Regionalliga Nordost (derzeit Chemnitz) sicher. Verliert auch noch der Spitzenreiter Holstein Kiel daheim gegen Norderstedt mit einem Tor Differenz und gewinnen unsere Jungs parallel mit fünf Toren Unterschied, sind wir sogar direkt oben – als neuer Spitzenreiter.

Alles ist also noch möglich, wenn es auch recht schwierig wird! Aber klar sollte dennoch sein: Auf – unterstützt die Jugend!