Der FanRat sagt nein!

Die außerordentliche Sitzung des FanParlaments hat gezeigt: auch wenn sich die Eintracht-Fans in der Frage, “wie” sie gegen das Gastspiel bei RB Leipzig protestieren wollen, nicht komplett einer Meinung sind. Dass sie das Produkt des Übels, die Firma Red Bull, jedoch kollektiv Ablehnen, stand nie zur Diskussion.

Entsprechend wurde bereits während der Sitzung auf einen Umstand hingewiesen, der auch uns als FanRat verärgert hat: In der “Wahren Liebe”, unserer Stadion-Gastronomie, wird nach wie vor Red Bull ausgeschenkt!

Es ist ein Widerspruch sondergleichen, dass die Eintracht-Fanszene derzeit so engagiert versucht, sich gegen den Einfluss von Firmen wie Red Bull im deutschen Fußball zu wehren und parallel direkt vor der eigenen Haustür dieses Getränk zu verkauft wird. Wir fordern daher die Betreiber der “Wahren Liebe” auf, Red Bull umgehend aus dem Sortiment zu entfernen! Kein Euro kann wertvoll genug sein, in einer Lokalität, die so feine Dinge wie das alte Conny-Hähnchen serviert, zeitgleich Red Bull auszuschenken. Das ist ein No-Go!

Wir würden uns freuen, wenn die “Wahre Liebe” diesem Wunsch der Eintracht-Fans nachkommt. Auch sie könnte damit ein Zeichen setzen, das Schule machen kann (und sollte..).

Der FanRat Braunschweig am 28. Juli 2014

Umgang mit dem Spiel bei RB Leipzig: IN EINTRACHT vor Ort und beim Public Viewing in BS!

2014-07-23Fast 400 Fans und regionale und überregionale Medien waren dem Aufruf des FanRats gefolgt und debattierten in einer außerordentlichen FanParlamentssitzung über das Spiel unserer Eintracht bei RB Leipzig am 13. September 2014, für das die Ultra-Szene im Vorfeld zum Boykott aufgerufen hatte. Folgende Ergebnisse wurden im Business-Bereich des Eintracht-Stadions dabei erzielt und werden ab sofort umgesetzt:

  • Niemand wird zu einem Nicht-Besuch des Spiels gezwungen! Jeder kann nach seinem eigenen Gewissen entscheiden, ob er nach Leipzig fährt und das mit seinen Idealen vereinbaren kann. Wer fährt soll dem Produkt zeigen, was richtiger Support bedeutet!
  • Da es viele Fans für beide Positionen gibt, wird der 13. September folglich zum „Doppelspieltag“ – der jedoch IN EINTRACHT absolviert wird:
  • Für die Fans, die nicht nach Leipzig fahren, wird in Braunschweig eine möglich breit angelegte Alternative zum gemeinsamen Fußballgucken („Public Viewing“) angeboten. Als Orte stehen das Stadion, der Schützenplatz und das Kennelbad zur Debatte.
  • Ab dem ersten Heimspiel gegen Heidenheim werden „Traditions“-Mottoshirts über Cattiva für 10 Euro verkauft, die am 13. September sowohl von den Fans in Leipzig vor Ort, als auch in Braunschweig gemeinsam getragen werden sollen. EIN FOTO DES SHIRTS FINDET IHR ANBEI:
    Wir nehmen ab sofort und bis Freitag, 1. August, unter fanratbraunschweig@fanpresse.de exklusive Vorbestellungen zu den Shirts an. Sie sind in allen gängigen Größen erhältlich, ihr könnt einfach eure gewünschte Stückzahl nennen und die Shirts dann beim HEIDENHEIM-SPIEL am Cattiva-Stand bezahlen und abholen!
  • Die Einnahmen werden dazu verwendet, das von Fans organisierte Public Viewing in Braunschweig mitzufinanzieren (Kosten: ca. 15.000 Euro). Eine besondere Form der Solidarität: Die Eintracht-Fanszene setzt ein breites Zeichen, sie fährt einerseits nach Leipzig und setzt in Braunschweig zugleich ein deutliches und bundesweit hörbares Protestzeichen. Bereits morgen gegen Sevilla werden hierzu Spendenboxen bereitstehen!
  • Natürlich ist auch jeder Eintracht-Fan, der ohnehin nicht nach Leipzig fahren würde, eingeladen in Braunschweig das Public Viewing mit zugucken. Es besteht die erstmalige und einmalige Chance, ein Eintracht-Punktspiel in Braunschweig gemeinsam live zu schauen!
  • Möglich wird dies aber nur, wenn ..
    .. so viele Mottoshirts wie möglich verkauft werden!
    .. genug Spenden für das Public Viewing gesammelt werden!
    .. genug „Interesse“ hieran besteht: Werdet Mitglied in der betreffenden Facebookgruppe (https://www.facebook.com/events/243061285893222 / Suchbegriff: “13.09.14 – In Eintracht gegen Red Bull”) oder tragt euch hier in einen Newsletter ein, der demnächst auf der FanPresse veröffentlicht wird. Nur wenn die Nachfrage die Kosten decken kann, kann das gemeinsame Fußballgucken durchgeführt werden! Tragt es an alle Freunde und Fans weiter, nur gemeinsam erreichen wir dieses Ziel!

Der FanRat begrüßt diese Ergebnisse absolut: Wir Eintracht-Fans haben die einmalige Gelegenheit, ein bundesweites Zeichen zu setzen. Wir zeigen in einer schwierigen Frage Einträchtigkeit, indem alle Interessen und Ideale befriedigt werden! Wir ermöglichen jedem Fan die Möglichkeit, seine Eintracht zu sehen (live im Stadion oder live in Braunschweig)! Und wir setzen mit der gemeinsamen T-Shirtaktion und Doppelspieltag ein dickes Ausrufezeichen gegen Kommerz und Vereine wie RB Leipzig!

Nutzt diese Chance! Schreit euch in Leipzig die Kehle aus dem Hals – UND unterstützt den gemeinsamen Protest!

TV-Tipp: Die MDR-Sendung „Sport im Osten“ möchte am 2. August einen Beitrag über den Braunschweiger Protest bringen.

Spenden: Eintracht ist alles e.V.
Kontonummer: 200524973
Bankleitzahl: 250 500 00
IBAN: DE55 2505 0000 0200 5249 73
BIC: NOLA DE 2HXXX
Bank: Braunschweigische Landessparkasse
Verwendungszweck (wichtig): RB Leipzig

Möglicher Boykott des Spiels bei RB Leipzig

In der vergangenen Woche veröffentlichten diverse Fanclubs und Fangruppen unserer Eintracht eine Stellungnahme (http://www.cattiva-brunsviga.de/wordpress/?p=2354), in der sie zu einem Boykott des Spiels gegen Rasenballsport Leipzig am 13. September aufriefen. Sie forderten weiterhin, eine möglichst groß angelegte Alternativ-Veranstaltung in Form eines Public Viewings o.ä. am Spieltag anzubieten.

Als FanRat Braunschweig haben wir umgehend mit den Initiatoren Kontakt aufgenommen und auch alle im FanParlament assoziierten Fans und Gruppen zu der Thematik gehört. Es gab qualitativ gute, aber durchaus kontroverse Meinungen, so dass wir finden, dass dieses schwierige Thema einer außerordentlichen Sitzung des FanParlaments bedarf. Diese wird am kommenden Mittwoch, 23. Juli, um 19.30 Uhr im Buisnessbereich des Eintracht-Stadions stattfinden und offen für jedermann sein. Wir laden alle Fans dazu ein, das Thema “Red Bull und ein möglicher Boykott” zu diskutieren und Möglichkeiten zu erarbeiten, wie die Fanszene mit desem Spiel am besten umgehen kann.

Der Eintritt zu der Veranstaltung wird selbstverständlich kostenfrei sein, Robin Koppelmann wird moderieren. Auch Vertreter der Fanbetreuung werden vor Ort sein.

Der 13. September wird kein schöner Tag sein, das steht schon jetzt fest. Denn ganz egal, wie unsere Eintracht an jenem Samstag im Leipziger Zentralstadion gegen “Rasenballsport” Leipzig spielen wird – dass wir überhaupt zu einem Pflichtspiel gegen das Farmteam von Red Bulls Gnaden antreten müssen, ist eine Schande für den deutschen Fußball. Dass sowohl DFB, als auch DFL trotz aller Lippenbekenntnisse für das Wahren von Tradition in der Bundesliga den Leipzigern eine Lizenz erteilt haben, ist ungeheuerlich – aber leider nicht mehr zu ändern.

Gleichwohl können wir Fans – im Gegensatz zu den Funktionären in Frankfurt – eine klare Linie verfolgen. Wir können unser mindestmögliche Machen – und Red Bull damit das zukommen lassen, was sie verdienen: NICHTS! Keine Aufmerksamkeit und nicht einen Cent an Eintrittsgeldern.

RB Leipzig ist nichts weiter als ein Marketinginstrument einer Österreichischen Brausefirma, die das Ziel verfolgt, ihr Produkt bestmöglich zu platzieren und zu vermarkten. Sie treten die Werte, die wir als Fans eines Traditionsvereins im Herzen tragen, mit Füßen. Es grenzt schon an Häme, dass dieser „Verein“, allein aus einem Firmenkapital entstanden, seit Jahren in den deutschen Ligen nach oben marschiert, während viele Traditionsvereine nach wie vor um ihre Existenz bangen müssen. Des Weiteren ist Kritik und die freie Meinungsäußerung nicht gewünscht, sodass Choreos, Spruchbänder oder T-Shirts mit kommerzkritischen Inhalten verboten sind bzw. ausgezogen werden müssen.

Da wir trotzdem mit möglichst vielen blau-gelbem Anhängern zusammen das Spiel verfolgen und unsere Mannschaft aus der Ferne unterstützen möchten, bitten wir den Verein um folgendes:

Initiiert am 13. September ein großes gemeinsames Fußballgucken im Eintracht-Stadion! Lasst uns das Auswärtsspiel bei RB Leipzig im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Heimspiel machen und damit zugleich ein Zeichen für den gerade hier in Braunschweig so wichtigen Traditionserhalt setzen! Wir würden ein rauschendes Fest im Stadion erleben und zugleich zeigen, dass Braunschweig eben anders ist. Kreativ, aber mit klaren Idealen! Wir sind uns sicher, dass tausende Fans diesem Aufruf folgen werden und sicher auch bereit wären, hierfür zu spenden oder sich anderweitig zu engagieren. Eine solche Aktion würde den Verein und die Anhänger mit Sicherheit weiter zusammenschweißen!

LASST UNS GEMEINSAM EIN ZEICHEN SETZEN – NEIN ZU RED BULL!

Unterstützer:
Cattiva Brunsviga
Mentalita Ultrà 381
Assalto Comando
Rabauken Braunschweig
Boys Braunschweig
Daltons Braunschweig
Les Autres
Gruppe Wilder Pfeiler
Alte Kameraden Braunschweig
Wild Bunch
Arrogant und Geisteskrank
FanKlub Unterste Schublade
Exzess Boys
Altstadtlöwen
Liontology Braunschweig
Legendäre Löwen
Eintracht Fan-Club Stöckheim
Eintracht Hoch 5
Löwensöhne
Braunschweiger Elche
The Ramonas
Jägi-Jungs
IseLöwen
Weser-Ems-Connection
Fanklub Unter Aller Sau
BTSV Fans Harz
The Wanderers
Division 38
Legion 67

… und viele Einzelfans

Die Saison ist beendet, es hat halt nicht sollen sein. Schade, aber der Abstieg wird uns nicht aus der Bahn werfen – zu viel Positives hat uns auch diese Spielzeit geprägt und daher blicken wir nach wie vor optimistisch in eine erfolgreiche blau-gelbe Zukunft. Und dafür dürfen wir wohl auch allen Grund haben.

Zunächst müssen wir uns bei euch bedanken: Die Resonanz auf die wirklich sehr spontan initiierte Unterschriftenaktion gegen ein Eintracht-Stadion als “Festung” mit geschlossenen Toren außerhalb der Spieltage war überwältigend! Wir hätten selbst nicht gedacht, wie vielen Fans ein offenes Eintracht-Stadion wirklich genauso viel bedeutet, wie uns! Danke dafür – insbesondere an alle, die auf eigene Faust die Unterschriftenformulare ausgedruckt und ausgefüllt abgegeben haben!

Wir können euch leider derzeit keine genaue Unterschriftenanzahl nennen, da die Listen z.T. von verschiedenen Personen und Institutionen eingesammelt wurden. Es dürften aber locker 1000 Unterschriften innerhalb von nur zwei Spieltagen geworden sein!

In jedem Fall hat die Aktion eine positive Wirkung gezeigt:

Zu Anfang der letzten Woche gab es ein Gespräch zwischen Vertretern des FanRats und Stephan Lemke, dem Chef der Stadthallen GmbH, welche zugleich Betreiber des Eintracht-Stadions ist. Das Gespräch wurde von uns zwar bereits vor Wochen angefragt, die letzte und jüngste Initiative kam jedoch von Herrn Lemke aufgrund der erzeugten Öffentlichkeit zu dieser Thematik selbst. Die vorläufigen Ergebnisse sind vorerst entsprechend positiv zu bewerten:

  • Außerhalb der Spieltage sollen die Rolltore in den Blöcken 8, 9 und 10 geöffnet bleiben, solange der Platzwart etc. am Stadion arbeiten. Das ist täglich i.d.R. bis ca. 17 Uhr der Fall, also auch ungefähr in den Geschäftszeiten der Geschäftsstelle. Es wäre also durchaus weiter denkbar, spontan in die Blöcke zu gehen.
  • Der FanRat und die Fanbetreuung erhalten die Möglichkeit, jederzeit auf Anfrage freien Zugang in das Stadion zu erhalten. Ob das in der Praxis wirklich so “unkompliziert” verlaufen wird, wie es vorgeschlagen wurde, wird sich zeigen, da bleiben wir dran. Dennoch: Wenn ihr zukünftig also bspw. Veranstaltungen/Choreos/Treffen im Stadion initiieren wollt, könnt ihr diese über uns beantragen und diese auch außerhalb der o.g. “festen” Zeiten umsetzen.
  • Ferner wurde der aktiven Fanszene in Aussicht gestellt, gemeinsam mit der Stadthallen GmbH über eine optische “Verschönerung” des Stadions und der Stimmungsblöcke nachzudenken. Sprich es wird erwogen, wirklich künstlerische Graffitis o.ä. zu platzieren. Das würde zugleich auch die recht sinnfreie Sprayerei eindämmen und uns optisch einen Blickfang bringen.

Wir beurteilen diese – vorläufigen – Ergebnisse als positiv. Sie sind Kompromissvorschläge, die in die richtige Richtung gehen. Gleichwohl sind die Entscheidungen noch nicht definitiv, es stehen auch noch weitere Gespräche mit dem Verein aus. Sollten auch diese positiv verlaufen, hoffen wir, dass sich alle Beteiligten an die Zusagen halten und wir weiter ein Eintracht-Stadion erleben können, wie wir es uns wünschen. Wir werden in jedem Fall am Ball bleiben und euch weiter informieren!

Euer FanRat Braunschweig

Drei Rheinlöwen starteten, natürlich in Eintracht-Trikots, am 6. April zum Deutsche Post Halbmarathon in Bonn unter dem Motto „Laufen für den Derby-Sieg“. Martin Wittek schaffte die Strecke in 2 Std und 35 Minuten, Teamkollege Stephan Reinecke knackte die 2 Stunden-Marke in 01:58:27 und Thomas „Pitti“ Fricke lief mit 01:51:34 persönliche Bestzeit. Alle drei Läufer wurden daraufhin mit dem 3:0 Derby-Sieg belohnt.

Aber es gibt ja noch ein Ziel, für die Braunschweiger Eintracht. So nahmen Marc Wilhelm und Thomas „Pitti“ Fricke am 21. April 2014 am Jedermann-Rennen Rund um Köln mit dem Ziel Klassenerhalt teil. Das Team Rheinlöwen fiel schon durch die besonderen Eintracht-Rennradtrikots auf. „Sprint-As“ Marc Wilhelm legte die 67,9 KM durch das Bergische Land in 01:59:40 zurück und fuhr damit persönliche Bestzeit. Teamkollege Pitti verpasste diese nur knapp, war aber nach 02:12:49 ebenfalls im Ziel.

Dem Klassenerhalt dürfte nach dieser sportlichen Unterstützung durch die Rheinlöwen nichts mehr im Wege stehen. Nach dem 34. Spieltag werden wir alle mehr wissen. Und damit dabei nichts schief geht, werden etliche Rheinlöwen nach Sinsheim zum letzten Saisonspiel reisen und ihrer Eintracht vor Ort die Daumen drücken. Kämpfen bis zum Ende, für die Erste Liga!

Wie ihr alle sicher mitbekommen habt, soll das Eintracht-Stadion mit Beendigung der Bauarbeiten außerhalb des Spieltags nicht mehr frei zugänglich sein. Die Tore bleiben vorschlossen und zusätzlich werden in die Blockaufgänge Rolltore eingelassen.

Als FanRat haben wir uns frühzeitig gegen diese Entwicklung positioniert, wie hier zu lesen ist: Stellungnahme des FanRat Braunschweig zu der Errichtung von Zäunen und Toren am EINTRACHT-Stadion

Die Stadthallen GmbH kam nun auf uns zu und bat um ein Gespräch. Dieses wollen wir gerne annehmen, parallel aber dennoch eine Unterschriftenaktion gegen diese neuen Maßnahmen initiieren. Das stärkt einerseits unsere Position und dokumentiert andererseits den Willen der Fans, diesen Entwicklungen Einhalt zu gebieten.

Die Unterschriftsaktion wird beim Heimspiell gegen Augsburg fortgeführt, es werden fliegende Sammler im Bereich Südkurve herumlaufen. Weiterhin werden an den Ständen von Cattiva und Effi (Block 9/10) Listen ausliegen. Bitte werbt hierfür, wir brauchen jede Unterschrift!

Anbei hängt daher auch das Formular im Original. Druckt es euch aus, lasst es im Freundeskreis und am Spieltag herumgehen! Je mehr ausgefüllte Formulare an uns zurückgehen, desto besser! Abgegeben werden können die Formulare am Cattiva-Stand oder bei den bekannten FanRat-Mitgliedern.

Download als PDF-Datei

Vielen Dank für Eure Mitarbeit!

Auf zum Klassenerhalt,
euer FanRat Braunschweig

Am Sonntag ist es dann also soweit: Das Rückspielderby kommt nach Braunschweig und damit sicher das wohl brisanteste Spiel seit Jahren an die Hamburger Straße. Ein Spiel, bei dem es nicht nur sportlich um sehr viel geht – es geht auch um das Ansehen unseres Vereins, unserer Fanszene und damit von uns allen. Und daher bitten wir euch alle, die nachfolgenden Zeilen aufmerksam zu lesen.

Der FanRat Braunschweig ist sich der Brisanz des Derbys absolut bewusst und wir wollen daher definitiv den Gesamtkontext nicht verharmlosen. Wir wissen, dass dieses Spiel mit anderen Maßstäben bemessen werden muss, als es bei normalen Punktspielen der Fall ist. Und wir wollen auch niemandem verbieten, gerade bei diesem Spiel seine Emotionen und auch seine Rivalitäten auszuleben. Das gehört unserer Meinung nach zum Fußball dazu.

Gleichwohl appellieren wir an alle Institutionen, die mit diesem Derby in Verbindung kommen, an die gemeinsame Vernunft:

  • Wir appellieren an die Eintracht-Fans, einen Maßstab zu finden, der dem Charakter des Derbys gerecht wird. Niemand kann verhindern oder gar ausschließen, dass es auch im Rahmen dieses Spiels zu Verfehlungen oder Straftaten einzelner Fans kommen kann, so ehrlich muss man sein. Jedem Beteiligten sollte aber klar sein, dass es Grenzen gibt, die zwischen derbybezogenen Emotionen und einem langfristigem Schaden für Verein und Fanszene gezogen werden müssen. Werden diese Grenzen überschritten, betrifft das alle Fans und wird zwangsläufig zu unschönen Konsequenzen führen (müssen). Und das will keiner!
  • Wir appellieren daher aber auch an beide Vereine, das Derby als das zu behandeln, was es ist: Ein Ausnahmespiel, eine Ausnahmesituation. Wir heißen Fehlverhalten keinesfalls pauschal gut, fordern aber auch, dass dieses in Relation zu den bisherigen Errungenschaften der Faninstitutionen gesetzt werden muss. Gute Ansätze der breiten Masse dürfen durch einzelne Hardliner nicht kaputtgemacht werden!
  • Wir appellieren folglich auch an die Verbände: Die jüngsten Strafen mit Blick auf das Hinspielderby standen und stehen in keinerlei Relation zu den Vorkommnissen vor Ort! Sie sind ein kontraproduktives Mittel, das die Situation für alle Beteiligten zusätzlich verschärft. Wer glaubt, mit Geldstrafen Emotionen eindämmen oder gar Probleme lösen zu können, der denkt naiv und realitätsfern. Wir hoffen daher, dass auch bei einem solchen Derby die Gesetzmäßigkeiten und Relationen der Sportgerichtsbarkeit gewahrt bleiben.
  • Wir appellieren nicht zuletzt deshalb auch an die Medien: Jedes Derby hat seine eigene Musik und den Tonfall dazu liefert auch die “vierte Gewalt im Staat” – die Presse. Wir fordern einen sachlichen und objektiven Umgang mit dem Spiel und verbitten uns Sensationsjournalismus auf dem Rücken der Fans. Jedem Journalisten sollte bewusst sein, dass auch seine Berichterstattung dafür verantwortlich ist, wie das Derby am Ende bundesweit aufgenommen wird und welche Konsequenzen es (nicht) haben wird.
  • Wir appellieren logischer Weise auch an die Polizei und alle weiteren Sicherheitsinstitutionen: Bei einem Derby stehen gerade die Fans unter einer erhöhten Anspannung, Emotionen werden übernatürlich stark zum Tragen kommen. Es gilt, dieser Tatsache mit der nötigen Ruhe, Professionalität und Souveränität entgegen zu treten. Die Polizei muss helfen, wo sie gebraucht wird – ansonsten ist sie aber nicht der zentrale Akteur des Spieltags. So wie die Fans ihnen vertrauen sollen, so müssen sie auch uns vertrauen!
  • Nicht zuletzt appellieren wir aber natürlich an unsere Mannschaft und unsere sportliche Leitung! Das Derby ist und bleibt für die Fans das wichtigste Spiel der Saison, daher: Holt den verdammten Derbysieg in die Löwenstadt! Für die Fans, für den Verein und für unsere Stadt – und ja: Auch zum Ärger von Hannoi!

Euer FanRat Braunschweig

Nein zu einer Festung an der Hamburger Straße – Freier Zugang für alle!

„Wir sind Eintracht“: Der Slogan unseres Vereins ist Wahrheit und Anspruch zugleich.

„Wir sind Eintracht“, das umschreibt einerseits die Faszination dieses – auch bundesweit betrachtet – außergewöhnlichen Vereins auf eine treffende Art und Weise. Wohl kaum ein Verein kann von sich behaupten, derart homogene Strukturen zu besitzen, die Fußballromantiker gerne auch als „die große Eintracht-Familie“ bezeichnen. Sportler, Verantwortliche und die breite Fanbasis stehen sich nahe und leben den Vereinsnamen in einer einzigartigen Form. Nicht wenige Bundesligisten blicken neidisch nach Braunschweig, wenn sie sehen, wie solide und gleichsam respektvoll hier miteinander erfolgreich gearbeitet wird.

Doch dieses Miteinander stellt auch einen Anspruch dar, um diesen Erfolg langfristig zu konservieren. „Wir sind Eintracht“ – das bedeutet auch, dass es Möglichkeiten gibt, einen derartig gleichberechtigten Umgang miteinander überhaupt zu ermöglichen. Sowohl menschlich, zwischen den beteiligten Akteuren, als auch rein räumlich betrachtet. Und hier bekamen die Eintracht-Fans zuletzt starke Kopfschmerzen.

Als der Rat der Stadt Braunschweig entschied, für einen Ausbau des EINTRACHT-Stadions zu stimmen, dann geschah dies nicht nur mit Blick auf die Errichtung von VIP-Logen. Das hätten die vielen Fans, die im Vorfeld den Wahlkampf entscheidend geprägt hatten, auch nicht so gewollt. Es geschah auch, um das Stadion als einen (H)Ort soziokultureller Begegnungen zu erhalten. Die Eintracht-Familie braucht ein zu Hause an der Hamburger Straße, wie sie es bisher und insbesondere früher hatte – als es noch eher eine Umfriedung und Zäune und Tore gab, die tagsüber offen standen. Wo Fußballfans den trainierenden Leichtathleten spontan zuschauten, ins Gespräch kamen und den Verein mit Leben füllten.

Wenn die Modernisierungen des Stadions abgeschlossen sind, dann wird das Stadion außerhalb des Spieltags nicht mehr frei betretbar sein. Es wird komplett umzäunt und damit zu einer Festung. Am Trainingsplatz und dem Nebenplatz wird dies bereits deutlich: Wo man sich früher spontan traf, stehen heute meterhohe Zäune. Nicht selten sprechen böse Zungen von einem Gefühl, „wie in einem Gefängniskäfig“.

Doch damit nicht genug: In den Aufgängen der Blöcke zum Stadion wurden und werden derzeit Rolltore errichtet, welche – sollte das Stadion dann doch zukünftig mal betreten werden können – auch noch den Zugang in das Innere des Stadions endgültig verhindern. Das mag für den Bereich der Nordkurve (Gästekurve) mit dem Argument der Vandalismusprävention noch Sinn ergeben. Für den Rest des Stadions ist es schlicht eine – hoffentlich ungewollte – Abschottung.

Gerade in Sommertagen ist das Stadion ein beliebter Ort der Begegnung. Insbesondere junge Fans nutzen bspw. den Ticketkauf, um mal einen ruhigen Blick in „ihr“ Stadion zu riskieren. Sich zu fotografieren, andere Fans zu treffen und dabei die unnachahmliche Stadionatmosphäre zu genießen. Eine Choreographie vorzubereiten, zu grillen oder sich zu Workshops zu treffen. Das wird nun nicht mehr möglich sein.

Die Schülerinnen und Schüler, die an der vom Fanprojekt initiierten FanHochSchule teilnehmen, strömen regelmäßig im Lauf ihrer Veranstaltungen in das Stadion und sind von dem puren Anblick dieses geschichtsträchtigen Orts begeistert. Sie spüren die greifbare Geschichte, die ihnen die Faszination Eintracht nahe bringt und die sie nur an der Hamburger Straße erleben können. Sind die Zäune und Tore hochgezogen, erleben sie maximal ein Schloss auf Augenhöhe. Kein schöner Anblick für einen heranwachsenden Fan der Zukunft.

Die Oberbürgermeisterkandidaten haben im Rahmen ihrer von FanRat und Fanprojekt organisierten Wahlkampfveranstaltung unisono erklärt, dass ihnen Fanarbeit wichtig ist. Sie wollen das Fanprojekt in ihrem durch die Kultusministerkonferenz gegebenen Auftrag bestärken, neben Jugendarbeit auch kulturelle Identitätsarbeit mit den Fußballfans voranzutreiben. Ein Stadion als Festung steht hierzu in einem krassen Gegensatz, denn wo soll diese Arbeit nun stattfinden? In einer anonymen Einrichtung der AWO? Oder in dem baldigen FanHaus, welches zwischen einem Parkplatz und Tennisplätzen gebaut wird?

Die OB-Kandidaten haben für mehr Vertrauen in die Fußballfans geworben. Zäune können auch Aggressionen fördern, so war ihr Credo: Weniger kann auch mehr sein, setzt sichtbare Zeichen für mehr gegenseitigen Respekt und gegen Rivalitäten.

Bis zum heutigen Tag war und ist das Stadion frei zugänglich, über nennenswerte Sachbeschädigungen oder gar Unfälle ist nie etwas bekannt geworden. Warum also nun diese Abschottung, warum diese Zäune? Natürlich muss ein Stadion auch versichert sein, nur muss man dafür gleich alle Schotten dicht machen? Und sollte man nicht vielmehr, gerade nach den guten Vorerfahrungen am hiesigen Standort Braunschweig, nicht den gegenteiligen Weg zu den trost- und seelenlosen Arenen der anderen Bundesligisten konsequent zu Ende gehen und sagen: Wir öffnen unsere Tore gerne für jeden, wir sind „Eintracht“ und wissen, das dieser Titel auch gegenseitiges Vertrauen impliziert.

Der FanRat Braunschweig weiß um das gute Verhältnis von Verein, Stadt und Fanszene. Wir wollen dieses in jedem Fall erhalten, brauchen dafür aber auch gewisse Freiräume. Und die kann es nur in einem EINTRACHT-Stadion geben, das den Namen auch verdient. Ein Stadion für einträchtige Fans und kein Gitterkäfig für diejenigen, die einen Schlüssel dazu besitzen.

Dass Zäune gebaut werden, um moderne Sicherheitsstandards, gerade an Spieltagen, zu erhalten, ist verständlich und wird von uns daher auch mitgetragen. Wir fordern aber eindeutig, dass die Tore dieser Zäune auch unter der Woche geöffnet bleiben! Ferner stößt das Errichten von Rollgittern vor den Heimblöcken auf eine breite Ablehnung und Unverständnis unter den Fans, denn hierzu sehen wir beileibe keine unmittelbare Notwendigkeit: Gebt den Fans das Vertrauen, das ihr bisher in sie hattet – sie werden es nicht enttäuschen!

Der FanRat Braunschweig am 27. März 2014

Zum 25. Jahrestag der Katastrophe von Hillsborough wurde eine weltweite Aktion der “Hillsborough Family Support Group” in das Leben gerufen, dessen Ziel es ist, der anstehenden Gedenkveranstaltung am 15. April einen würdigen Rahmen zu verleihen. In diesem Zusammenhang sind Fans aller Vereine eingeladen, ihr Mitgefühl durch die Spende eines Schals ihres Vereins auszudrücken. Diese werden am Gedenktag im Anfield-Stadion auf dem Rasen ausgelegt (mehr Informationen: https://www.fanprojekt.de/de/beitrag-zwei/newsarchiv/268-spendet-eure-schals-f%C3%BCr-hillsborough.html).

Als FanRat Braunschweig unterstützen wir diese Aktion gerne und würden euch bitten, ebenfalls einen Schal für die Hinterbliebenen von Hillsborough zu spenden. Diesen könnt ihr beim anstehenden Derby am 06. April vor dem Spiel am Fanstand von Effi (vor Block 10) abgeben. Effi wird diese Schals dann an das Mönchengladbacher Fanprojekt weiterleiten. Bitte spendet dem Anlass entsprechend allerdings nur Vereins- oder Fanclubschals und keine Utensilien mit beleidigendem Inhalt.

Vielen Dank!