Seit kurzem hat der FanRat Braunschweig, unser Dachverband, den Status eines gemeinnützigen Vereins erhalten. Jetzt gilt es, Mitglied zu werden!

Liebe Eintracht Fans,

es ist soweit: der FanRat Braunschweig wird erwachsen, er ist ab sofort endlich ein gemeinnütziger und eingetragener Verein! Seitdem im November 2010 die Idee aufkam, mit dem FanRat einen Dachverband für alle Eintracht-Fans zu bilden, ist viel geschehen. Viel wurde ehrenamtlich geleistet, viel musste noch gelernt werden, viel wurde aber auch bewegt. Jetzt bitten wir euch um Mithilfe: Werdet Mitglied im neuen FanRat Braunschweig e.V.! Mit diesem Text laden wir euch gleichzeitig herzlich zu unserer Infoveranstaltung am DIENSTAG, 6. JANUAR UM 19.30 UHR IN DER KANTINE DES KGV EICHTAL (VARRENTRAPPSTRASSE 25).

Warum euch das interessieren sollte?

Der FanRat versteht sich als Vertretung aller Eintracht-Fans. Uns ist egal, in welchem Block ihr sitzt oder steht. Uns ist egal, ob ihr jedes Spiel fahrt, oder nicht. Uns ist egal, ob ihr alt oder jung seid. Wir möchten allen Eintracht-Fans eine Stimme geben. Und das geht nur gemeinsam!

Durch gemeinsames Engagement konnten wir als FanRat in der Vergangenheit viel bewegen. Der FanRat hat den Wahlkampf zur Modernisierung des Stadions nachhaltig mitgeprägt. Er hat eine tragende Rolle bei der Wiedereinführung des alten Wappens gespielt. Er hat mit der FanPresse (www.fanpresse.de) ein Organ eingerichtet, das uns Fans insbesondere medial eine Stimme gibt und so verhindert, dass unsere Meinung übergangen wird. Er hat so den Dialog zum Verein, aber auch zur Polizei oder anderen Institutionen aus Fanbetreuung und Politik gestärkt. Er ist in die Bresche gesprungen, wenn unsere Fanszene in der Öffentlichkeit nicht gut da stand, hat sich für unsere Werte und gegen politischen Extremismus eingesetzt. Er hat das Konzept für die Auswärtsdauerkarte entwickelt und sie dann mit dem Verein ins Leben gerufen. Er hat sich dafür eingesetzt, dass wir mit Erik Lieberknecht einen zweiten Fanbeauftragten bekommen haben. Er hat die Idee des FanHauses bis zuletzt unterstützt und am Bau geholfen. Er hat den “Roten Löwen”, diese Fanzeitung, gemeinsam mit dem Fanprojekt aus der Taufe gehoben. Er hat dafür gesorgt, dass die Rolltore im Stadion auch unter der Woche geöffnet bleiben. Er hat beim Spiel gegen RB Leipzig einen Kompromiss vermittelt, der alle Fans zufriedengestellt hat. Er hat auch bei der Diskussion um eine Legalisierung von Pyrotechnik und bei dem 12:12-Protest vermittelt. Er hat unzählige Fanversammlungen und Sitzungen organisiert und moderiert.

Und nun ist er ein offizieller Verein geworden.

Was wir damit wollen?

Wir wollen die Fanszene weiter stärken. Wir wollen das Eintracht-Gefühl in einem Dachverband vereinen, denn nur Organe wie diese helfen, feste Strukturen aufzubauen, die uns nachhaltig helfen. Vereine wie der Hamburger SV haben es vor gemacht, hier haben die Fans eine Stimme. Und das möchten wir in Braunschweig ebenfalls erreichen. Daher haben wir jetzt einen eingetragenen Verein gegründet.

Wie das funktioniert?

Werdet Mitglied! Wir freuen uns über jeden, der dabei ist. Wer Mitglied wird, kann aktiv mitbestimmen, kann aktiv mitarbeiten und der Fanszene so (s)ein Gesicht geben. Oder er kann durch seine Mitgliedschaft diejenigen unterstützen, die sich ehrenamtlich engagieren, denn: Auch das kostet leider Geld. Organisation, Server, Druck, Choreo-Spenden – all das fällt leider nicht vom Himmel. Und daher kostet eine Einzelmitgliedschaft (nur) 6,70 Euro pro Jahr, die jedoch zu 100 Prozent in das Engagement der Eintracht-Fans zurückfließen. Wir sind ein gemeinnütziger und transparenter Verein – was wir tun, tun wir nur für das Gemeinwohl der Eintracht. Wer eine Einzelmitgliedschaft beantragt, wird stimmberechtigtes Vollmitglied des FanRat Braunschweig e.V. – wer, bspw. als Fanclub, eine Fördermitgliedschaft beantragt, kann seine Unterstützersumme selbst wählen, ist aber dann aber eben nur Förderer, nicht stimmberechtigt.

Noch Fragen?

Kommt also vorbei: Am Die, 6. JANUAR um 19.30 Uhr in der Kantine des KGV Eichtal (Varrentrappstraße 25) unsere große Infoveranstaltung statt, jeder ist herzlich eingeladen! Oder füllt direkt das Formular aus und schickt es über eine der genannten Wege zu uns, ihr werdet so die ersten Mitglieder. Kopiert es, druckt es auf www.fanpresse.de aus und nehmt es mit zur nächsten Weihnachtsfeier und informiert so eure Freunde. Lasst uns den nächsten Schritt gemeinsam gehen, in Eintracht – für Eintracht!

Euer FanRat Braunschweig e.V.

Mit nur einer Enthaltung und somit fast einstimmig wurden die Mitglieder des FanRat Braunschweig am gestrigen Montagabend durch das FanParlament wiedergewählt. Die rund 60 Teilnehmer im Buisness-Bereich des EINTRACHT-Stadions diskutierten weiterhin die Satzung zur anstehenden Gründung des FanRat Braunschweig e.V., welcher zum kommenden Jahr auch offiziell in das Vereinsregister eingetragen werden wird. Die genauen Modalitäten werden zeitnah kommuniziert, die Amtsdauer des alten und neuen FanRats ist bis zur ersten offiziellen Mitgliederversammlung beschränkt. Gleichwohl bedanken sich die Mitglieder des FanRats für das Vertrauen des Parlaments und sind sich sicher, die anstehenden Herausforderungen gemeinsam bewältigen zu können.

Zur aktuellen Debatte rund um die Veränderung der aktuellen Stadionverbotsrichtlinien möchten wir euch zwei lesenswerte Stellungnahmen des Commando Cannstatt aus Stuttgart und der Arbeitsgemeinschaft Fananwälte nicht vorenthalten:

Stellungnahme zur Novellierung der SV-Richtlinien (Commando Cannstatt)

In den letzten Tagen konnte man verschiedenen Medien entnehmen, dass eine Änderung der “Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten” geplant oder bereits vollzogen sei. Uns liegt dieses Dokument vor und wir sind erschüttert über das Selbstbild des DFB und der Sicherheitsbeauftragten der in seinem Ligaverband organisierten Vereine. Von Fußballverbänden ist man an Anmaßung und Selbstherrlichkeit ja schon einiges gewohnt, aber diese Neuerungen können jeden Fußballfan nur noch sprachlos zurücklassen. Um unsere Argumente nachvollziehbar zu machen und eine fundierte kritische Auseinandersetzung mit der Rolle des DFB zu ermöglichen sind diese, inklusive der mitgelieferten Hinweise und Erläuterungen, im Anhang an unsere Stellungnahme zum Download bereitgestellt. Wir wollen im Folgenden nur auf die gravierendsten Auswüchse dieser Novellierung eingehen um deutlich zu machen was die Stunde geschlagen hat. Für eine grundsätzliche Kritik am System der Stadionverbote, die sowohl wir als Ultras, als auch Interessengruppen, wie beispielsweise die AG Fananwälte, bereits mehrfach formuliert haben bleibt hier nur teilweise Platz.

1.) Stadionverbote werden in Zukunft auch bei einer Verletzung der Menschenwürde verhängt.

Die aktuellen Richtlinien erwähnen diese Möglichkeit in §5 Abs.4 Nr. 18 zwar bereits, allerdings ist uns kein Fall bekannt in dem mit dieser Begründung ein Stadionverbot ausgesprochen wurde. Nach unserem Kenntnisstand zieht eine Beleidigung allenfalls dann ein Stadionverbot nach sich, wenn sie aus rassistischen oder fremdenfeindlichen Motiven erfolgt. Dies ist auch insofern sinnvoll, als dass eine simple Beleidigung kein Indiz für zukünftiges sicherheitsbeeinträchtigendes Verhalten sein kann, was nach der bisherigen Fassung der Stadionverbotsrichtlinien jedoch erforderlich ist. In der Präambel der Neufassung bricht der DFB mit diesem Grundprinzip. Nunmehr soll für die Verhängung eines Stadionverbots entweder ein sicherheitsbeeinträchtigendes Verhalten ausreichen oder ein Verhalten, welches “in einer die Menschenwürde verletzenden Art und Weise“ begangen wird. Dabei muss das Eine das Andere nicht einschließen. In der Zielsetzung ist dann allerdings ganz klar festgehalten, dass Stadionverbote ein zukünftiges sicherheitsbeeinträchtigendes Verhalten verhindern sollen. Sprich wer heute in irgendeiner Form die Menschenwürde eines anderen verletzt, verhält sich morgen sicherheitsbeeinträchtigend. Die Gretchenfrage in dieser Diskussion ist die Definition der Menschenwürde. Der DFB kreiert hier willkürlich die Kategorien “Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion, Geschlecht und Herkunft”, in denen eine Verletzung der Menschenwürde erfolgen kann, die dann auch ein Stadionverbot nach sich zieht. Wir müssen an dieser Stelle die Frage stellen, ob ein Fußballverband allen Ernstes für sich in Anspruch nehmen kann, konsistent und allgemeingültig zu definieren, wann eine Verletzung der Menschenwürde beispielsweise aufgrund der Herkunft erfolgt. Ist ein skandiertes “XYZ-Stadt Arschlöcher” schon genug? Wie wird mit den im Fußballkontext üblichen Abwertungen des Gegners umgegangen? Wie soll sichergestellt werden, dass an allen Fußballstandorten nach dem selben Prinzip die selben Äußerungen geahndet werden? Und zwar alle? Wer leitet ein Stadionverbotsverfahren ein? Eine Richtlinie, die so allgemein ist, kann nur in Willkür, Intransparenz und Wahnsinn enden. In Italien werden Kurven geschlossen, weil die Süditaliener aus Neapel im Norden mit “Wir sind keine Neapolitaner” begrüßt wurden. Das Stichwort hier heißt territoriale Diskriminierung. Wollen wir solche Szenarien in der Zukunft haben? Mit diesen Richtlinien sind wir auf dem besten Weg dazu und zu einem allmächtigen DFB der sich eine Definitionshoheit weit über geltendes Recht hinaus anmaßt. An dieser Stelle sei auch eine kleine Anmerkung zu den definierten Kategorien erlaubt. Sexuelle Orientierung beispielsweise und die damit einhergehende Homophobie soll offensichtlich keine Verletzung der Menschenwürde darstellen. Auch Anspielungen auf den sozialen Status “schlaft unter Brücken oder in der Bahnhofsmission” oder das Auspfeifen von schlechten sportlichen Leistungen könnten hier genannt werden. Dies komplettiert allerdings keinesfalls die Liste, sondern demonstriert nur nochmal den Irrsinn und die Anmaßung, eine solche abseits des geltenden Rechts erstellen zu wollen.

2.) Stadionverbote können vermehrt ohne Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ausgesprochen werden.

Zusätzlich zu vermeintlichen Verletzungen der Menschenwürde sollen weitere Graubereiche geschaffen werden. So wird in Zukunft die “aktive Unterstützung” des Abbrennens von Pyrotechnik ebenfalls mit Stadionverbot bedacht. In den Erläuterungen wird als eine mögliche aktive Unterstützungshandlung das Hochhalten eines Doppelhalters genannt, hinter dem Pyrotechnik gezündet wird. Ob der Doppelhalter aus diesem Grund hochgehalten wurde oder ob das Hochhalten des Doppelhalters als normaler Stadionvorgang gesehen wird, dürfte dabei von der Laune des Sicherheitsbeauftragten abhängen. Da keine strafbare Handlung vorliegt, ist dem Betroffenen der Rechtsweg verbaut. Zumindest an dieser Stelle zeigt der DFB so etwas wie Unrechtsbewusstsein, heißt es doch in den Erläuterungen zu § 4: “Das Hochziehen / Hochhalten einer Blockfahne sollte nicht automatisch zu Stadionverboten für den gesamten Block führen, wenn z.B. in einer Ecke unter der Blockfahne pyrotechnische Gegenstände gezündet werden.” Darüber hinaus wird mit dem § 4 Abs. 4 Nr. 20 ein weiterer Gummiparagraph eingeführt, der es ermöglichen soll, sicherheitsbeeinträchtigendes Verhalten auch abseits einer strafbaren Handlung, einer Verletzung der Menschenwürde oder einem schweren Verstoß gegen die Stadionordnung herbei zu definieren. Auf welcher Grundlage der Nachweis dafür erbracht werden soll, bleibt unklar.

3.) Vor Verhängung eines Stadionverbotes soll der Betroffene eine schriftliche Stellungnahme abgeben.

Dem Betroffenen wird innerhalb einer Frist von zwei Wochen das Recht auf eine schriftliche Stellungnahme zugebilligt. Dies klingt erst mal gut, ist aber nicht unproblematisch. Sollte dem Stadionverbot ein Strafverfahren zu Grunde liegen, wird in vielen Fällen der anwaltliche Rat lauten, keine Angaben zur Sache zu machen und erst recht keine schriftliche Stellungnahme zu verfassen, die dann dem Verein vorgelegt wird und zu der die Polizei ebenfalls Stellung nehmen darf. Auf diese Weise wird das ureigenste Recht von Beschuldigten, nämlich zu einem Tatvorwurf zu schweigen, perfide durch die Hintertür ausgehebelt. Selbstverständlich könnten Sicherheitsbeauftragte auch einfach als Zeugen geladen werden und müssten dann in einem etwaigen Gerichtsverfahren die Stellungnahme des Betroffenen wiedergeben. Da der fristgerechte Eingang einer Stellungnahme positiv berücksichtigt werden soll liegt im Umkehrschluss nahe, dass die Wahrung des eigenen Rechts auf Schweigen einen Nachteil bedeuten könnte.

4.) Die Maximaldauer von Stadionverboten wird auf 5 Jahre erhöht.

Dieser Punkt ist sicher die plakativste Verschärfung der Richtlinien und wird von den allgegenwärtigen Sicherheitsfanatikern unverständlicherweise immer noch als zu milde dargestellt. Wer wird sich, selbst im schwersten denkbaren, Fall anmaßen, das Verhalten eines Menschen für die nächsten 5 Jahren zu prognostizieren? Sozialpädagogen oder Psychologen könnten aufgrund jahrelanger Berufserfahrung und persönlichen Gesprächen mit der Person eventuell eine Aussage treffen, ein Sicherheitsbeauftragter, der nur die schriftliche Stellungnahme des Betroffenen und die der Polizei kennt, sollte etwas dezenter mit solchen Prognosen sein. Selbstredend wird durch die größere Spannweite der Dauer die Transparenz und Konsistenz in den Entscheidungen nicht erhöht.

5.) Der DFB leitet Daten über Stadionverbote an UEFA, FIFA oder andere Landesverbände weiter.

In der aktuellen Vergabepraxis von Stadionverboten ist die Weitergabe von Daten seitens der Polizei an Vereine und Verbände schon äußerst umstritten. Eine Grundlage für die Übermittlung von Daten an die UEFA, FIFA oder andere Landesverbände ist schlicht nicht gegeben und diese wäre daher illegal.

Fazit:

  • Mit der Neufassung der Stadionverbotsrichtlinien wird die Position der betroffenen Fans gegenüber dem DFB und den Vereinen weiter geschwächt.
  • Der DFB und seine Vereine beanspruchen die Definitionshoheit über den Komplex der Menschenwürde für sich.
  • Die Sicherheitsbeauftragten des DFB und der Vereine wollen Kläger, Richter, Staatsanwalt und psychologischer Gutachter in Personalunion sein.
  • Der DFB manifestiert sich als Staat im Staate und entkoppelt sich zunehmend von geltendem Recht.

Quelle: http://www.cc97.de

Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverbote

Hinweise und Erläuterungen zu den Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten

 

Fananwälte kritisieren Verschärfung von Stadionverbotsrichtlinien

Die Arbeitsgemeinschaft Fananwälte sieht in wesentlichen Punkten der geplanten Neufassung der Stadionverbotsrichtlinien des DFB eine Verschärfung und Verschlechterung für Fußballfans. Der DFB hat die Chance vertan, seit Langem in der Kritik stehende Regelungen rechtsklar zu regeln. „Es ist bedauerlich, dass sich der DFB offensichtlich dem Druck aus Politik und Polizei gebeugt hat und mit der Neuregelung populistische Forderungen wie die Verlängerung der Laufzeit eines Stadionverbots teilweise umgesetzt hat“, so Angela Furmaniak von der Arbeitsgemeinschaft Fananwälte.

Einzelne Verbesserungen, die die Neuregelungen beinhalten (verbesserte Anhörung, stärkere Einbindung von Bezugsvereine und sachkundiger Stellen wie Fanprojekte, Fanbeauftragte etc.), können nicht darüber hinweg täuschen, dass sich in der Neufassung eine ganze Reihe an rechtsstaatlich bedenklichen Regelungen findet:Die Ausweitung der Dauer eines Stadionverbots auf bis zu fünf Jahren für sogenannte „Wiederholungstäter“ ist abzulehnen. Angesichts der insgesamt guten Sicherheitslage in den Stadien gibt es hierfür auch keine Rechtfertigung.

  • Entgegen der Darstellung des DFB stellen Stadionverbote faktisch eine Bestrafung dar und haben nicht nur präventiven Charakter. Widerrechtlich verhängte Stadionverbote stellen einen erheblichen Grundrechtseingriff dar und können im Nachhinein nicht wiedergutgemacht werden, da sie sofort vollzogen werden.
  • Stadionverbote beruhen in der Regel ausschließlich auf einem Verdacht, ohne dass der Ausgang eines Ermittlungsverfahrens abgewartet wird. Weder ist die Schuld des Betroffenen zu diesem Zeitpunkt festgestellt, noch liegen den Vereinen ausreichende Indizien vor, um eine präventive Gefahrenprognose seriös treffen zu können.
  • Weder erforderlich noch akzeptabel ist eine Ausdehnung der Möglichkeit zur Verhängung von Stadionverboten wegen „gegen die Menschenwürde verstoßendem Verhalten“. Derartig unbestimmte Rechtsbegriffe lassen befürchten, dass künftig Verhaltensweisen von Fans sanktioniert werden, die als zugespitzte Schmähkritik gegenüber gegnerischen Fans oder Funktionären typischerweise zum Bestand der Fankultur gehören.
  • Die geplante Weitergabe von Daten aus Stadionverboten an die FIFA, die UEFA bzw. andere ausländische Nationalverbände ist rechtswidrig und datenschutzrechtlich inakzeptabel. Weder für den DFB noch für den Betroffenen gibt es Kontrollmöglichkeiten, was mit den weitergegebenen Daten passiert. Es besteht die Gefahr, dass die Daten auf unabsehbare Zeit gespeichert oder gar wiederum an weitere Personen und Institutionen weiter gegeben werden.

Die Arbeitsgemeinschaft Fananwälte hat sich in den letzten Wochen mit einer Stellungnahme (im Anhang beigefügt) ausführlich zu den Kritikpunkten im Einzelnen geäußert. Diese Stellungnahme wurde der AG Stadionverbote des DFB, von welcher die Neufassung der Stadionverbotsrichtlinie erarbeitet wurde, vorgelegt. Eine Reaktion des DFB darauf ist bislang nicht erfolgt.

  • Pressemitteilung vom 03.12.2013
  • Anmerkungen zu den geplanten Stadionverbotsrichtlinien 2014

Quelle: https://www.fananwaelte.de/?p=147

In den letzten Tagen wurde in diversen Foren und Diskussionsportalen viel über die alten Kassenhäuschen an der Hamburger Straße geschrieben – der Hintergrund: Sie sollen weg. Das mag angesichts der umfassenden Modernisierung des Stadionvorplatzes nicht allzu überraschend kommen, hatte viele Eintracht-Fans zuletzt aber durchaus bewegt, da die Kassenhäuschen quasi das letzte Relikt des “Ur-Eintrachtstadions” darstellen. Sie stehen für die Anfänge an der Hamburger Straße, für eine Zeit vor Eventim und Kartenzahlung und irgendwie auch für einen gewissen Charme. Daher haben sich zuletzt viele Fans bei uns erkundigt, ob ein Erhalt der Häuschen als eine Art Denkmal denkbar sei. Die Braunschweiger Zeitung und das abseits°-Magazin  berichteten auch darüber, beim Spiel gegen Freiburg war in Block 9 ein entsprechendes Spruchband für die Kassenhäuschen zu lesen.

Der FanRat Braunschweig hat sich natürlich dieser “Problematik” angenommen und sich entsprechend umgehört. Fakt ist: Die Kassenhäuschen können nicht auf ihrem aktuellen Stand bleiben, da die Stadt als Bauherr das Areal anders verplant hat und die Gebäude dort schlichtweg stören würden. Ferner hat Eintracht bereits selbst Planungen für die freigewordene Fläche intensiviert, bspw. mit Blick auf verbreiterte Einfahrten für TV-Übertragungswagen oder der Fertigstellung des Kubus.

Wir sind daher nun an den Verein getreten und haben nach Alternativen zu einem Erhalt gefragt. Denkbar wäre beispielsweise ein “Umsiedeln” der Häuser in Richtung FanHaus oder zumindest der Erhalt einzelner Bestandteile. Gerne sind wir für weitere Vorschläge oder Lösungsansätze offen, meldet euch dazu bei uns. Wir werden in jedem Fall am Ball bleiben!

Der FanRat Braunschweig am 03.12.2013

Vor ein paar Tagen veröffentlichten wir die Stellungnahme des “Fanforschers” Gerd Dembowksis, in welcher dieser u.a. versuchte, die Beweggründe für sein Interview im ZDF-Morgenmagazin wissenschaftlich zu begründen. Da nun nicht jeder von uns ein Soziologie-Studium in der Tasche hat, hat sich der Eintracht-Fan “Klesche” im Gästebuch des Fanclubs Web-Löwen freundlicher Weise bemüht, Dembowskis Ausführungen auf ihre wissenschaftliche Haltbarkeit zu überprüfen – mit einem Ergebnis, das nicht unbedingt für den “Fanforscher” spricht. Doch lest selbst:

Kritische Betrachtung der Stellungnahme von Gerd Dembowksis durch “Klesche”

A. Vorweg möchte ich zwei Dinge festhalten:

1. Ich halte es in der Tat für wichtig, dass alle Fußballfans bestimmte, Grenzen überschreitende diskriminierende Verhaltensmuster, die hier gelegentlich besonders auffällig sind, überdenken. Hier gilt für mich das, was die Web-Löwen in ihrer Stellungnahme formuliert haben.

2. Wenn Wissenschaftler sich bereit erklären, die Vereine und Fanszenen hierbei zu unterstützen und ihren Sachverstand einbringen, um entsprechende Projekte erfolgreich durchzuführen, kann man dies nur begrüßen. Dabei ist es für mich erst einmal nachrangig, ob sie es aus Idealismus tun oder gegen Geld. Soweit ich mich mit dem Werk von Dembowski habe befassen können, kann ich ihm nicht und möchte ich ihm nicht das Bemühen absprechen, hierzu einen Beitrag zu leisten.

B. In seiner Stellungnahme versucht Dembowski, Missverständnisse seiner Äußerungen in dem Interview im ZDF-Morgenmagazin auszuräumen.

1. Wenn ich ihn recht verstehe, sieht er hier nicht nur die Zuschauer als diejenigen an, die ihn missverstanden haben, sondern er räumt ein, dass er sich selbst mehrdeutig ausgedrückt hat. Er entschuldigt sich diesbezüglich und schiebt dies auf die Verkürzungen, die im Rahmen der knappen Antwortzeit während eines Interviews leider vorkommen. Nun ist es in der Tat so, dass Journalisten häufig längere Interviews mit jemanden führen, dann aber die Antworten extrem zusammenschneiden. Dann sind Missverständnisse kaum auszuschließen. Freilich ist das Interview im Morgenmagazin live gesendet worden, ein Zusammenschneiden fand nicht statt. Insofern können die Verkürzungen, die Dembowski moniert, allenfalls Verkürzungen sein, die er selbst in seinen Antworten in Kauf genommen hat.

2. Was sagt Dembowski nun:

2.1 Im Interview
Er sieht einen „Trend“ zum Rechtsextremismus, freilich „keine Unterwanderung“. Er identifiziert sodann aber explizit ein „Gemisch“ aus Rechtsextremen und Hools. Daraufhin ordnet er dies sogleich in eine allgemeine gesellschaftliche Tendenz ein, die hin zu „alten Werten“ strebe, zu „alterhergebrachter Männlichkeit“, zu „soldatischem Kämpferideal“ und zur „Körperfokussierung“. Auf die Frage der Moderatorin, ob Rechtsextreme nach politischer Hoheit in den Kurven strebten, antwortet Dembowski recht eindeutig, er sehe hier Aachen und Braunschweig auf der Skala bei Fünf, womit er wohl zum Ausdruck bringen will, dass es dort besonders schlimm sei. Auf eine weitere Frage der Moderatorin entgegnet er, das Augenfällige an dem Ausschluss von UB 01 sei, dass hier die Gruppe aus dem Stadion verbannt werde, die sich für die Einhaltung des allgemeinen Gleichstellungsgesetzes stark mache. Sicherheitstechnisch sei das nachvollziehbar, da man eine kleine Gruppe leichter ausschließen könne als 3.000 Personen. Diese 3.000 Personen seien keine Neonazis, sie trügen freilich Partikel eines solchen Denkens in sich.

2.2 In seiner Stellungnahme:
Zunächst einmal bekräftigt er, dass er nicht davon gesprochen habe, dass 3.000 Personen bei Eintracht Neonazis seien, dass er nicht gesagt habe, dass es eine Unterwanderung gebe, dass es sich um „ein ,Gemisch von Menschen` handelt“. Dieses Gemisch nennt er dann später auch eine „Masse“, die „Partikel haben von einem solchen Denken“. Diese Partikel identifiziert er sodann mit den „alten Werten“ von denen er im Interview bereits sprach. Derartige Partikel würde jeder Mensch in sich tragen, er selbst nehme sich da nicht aus.

C. Was ist davon zu halten?

1. Erstens ist es wichtig, festzuhalten. dass Dembowski als „Fanforscher“ eingeladen wurde und ein Interview gegeben hat. Auch in seiner Stellungnahme bemüht er sich durch das Zitieren von Forschungsinstitutionen, Projekten und Publikationen darum, seinen Thesen eine wissenschaftliche Untermauerung zu geben. Daran wird er sich auch messen lassen müssen.

2. Wie ist es nun mit dem von ihm angegebenen Konzept bestellt?

2.1 In seiner Stellungnahme bezieht er sich zuerst auf R. W. Conell und deren Konzept der hegemonialen Männlichkeit. In der Tat gibt es dieses Konzept. Conell arbeitet zu Gender- und Geschlechterfragen in Sydney. Zu diesem Thema hat sie das eben genannte Konzept entwickelt. Dabei geht es in erster Linie um die Aufrechterhaltung des Patriarchats, das soziale Verhältnis zwischen Mann und Frau. Das hat für sich genommen schon spezifisch nichts mit Rechtsextremismus zu tun und schon mal gar nichts mit der Deutung besonderer Verhaltensweisen im (Bundesliga-) Stadion. Wenn man eine solche Theorie in Anspruch nimmt, dann sollte man auch deutlich machen, dass diese Theorie u. U. Forschungsansätze bietet, aber in puncto Fußballfans überhaupt nicht ausgearbeitet und schon mal gar nicht empirisch validiert ist. Unterlässt man dies, ist es bloßes Zitiergehabe ohne jeden wissenschaftlichen Gehalt.

2.2 Als Nächstes beruft sich Dembowski auf das J. M. Hagedorns Konzept der „Resistance Identiy“. Hagedorn hat eine Studie zu Street Gangs in US-amerkanischen Städten vorgelegt. Dabei zeigt er nicht nur auf, dass diese sich bis aufs Messer u. a. auf dem Drogenabsatzmarkt bekriegen, sondern vor allem intern eine Widerstandsattitüde entwickeln, bei denen traditionell anerkannte Werte wie z. B. Solidarität eine große Rolle spielen. Nun ist die sicherlich ein interessantes Konzept, das gewiss anschlussfähig ist an andere kriminologische Forschungen. Es hat aber wiederum direkt nichts mit der Situation von Fußballfans in Westeuropa zu tun. Auch hier reduziert sich dies Stellungnahme auf nahezu inhaltsleeres Zitiergehabe.

2.3 Ferner bringt Dembowski das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) ins Spiel. Hier war ich nun wirklich besonders interessiert herauszubekommen, ob die über die Duisburger Fanszene geforscht haben. Das lag ja nun nahe, hat doch Dembowski eine Zeit lang im dortigen Fanprojekt mitgearbeitet. Es gibt eine Website dieses Instituts mit Suchfunktion. Wenn man dort „Fußball“ als Suchbegriff eingibt, erhält man neun Treffer, mehr nicht. Sieben davon stammen aus den Jahren 1996-2007. Der aktuelle Eintrag beschäftigt sich mit Mezut Özil. Es gibt zwei Beiträge, die eine gewisse Nähe zu unserem Thema im Titel versprechen, eine nähere gehaltvolle Untersuchung bieten sie auch nicht. Kurz auch hier: Zitiergehabe, ohne konkreten Gehalt.

2.4 Nicht zuletzt kommt er auf das Syndrom „Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) in Bielefeld zu sprechen. In der Tat hat das IKG eine viel beachtete, empirische Untersuchung durchgeführt, aus der sich u. a. ergibt, dass ein nicht geringer Anteil der Bevölkerung in der Bundesrepublik menschenfeindliche Stereotypen in ihre Weltanschauung integriert haben, die, vereinfacht gesagt, in besonderer Massierung bei Rechtsextremen zu verzeichnen sind. Wenn ich es recht sehe, stützt Dembowski seine „Partikeltheorie“ im Wesentlichen auf diese Studie. Nun können manche Ergebnisse dieser Untersuchung keinen aufrechten Demokraten ernsthaft kalt lassen. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass diese „Partikel“ in besonderer Massierung nicht nur auftreten bei Rechtsextremen. Sie treten eben mit nahezu gleicher Signifikanz auch auf bei allen anderen Menschen mit totalitären Einstellungen: radikale Islamisten, Scientologen, Stalinisten, verbiesterten Geheimdienstlern usw. Es handelt sich also schon um eine einseitige Verkürzung dieser Studie, diese Partikel allein im Zusammenhang mit rechtextremen Einstellungen in Bezug zu nehmen.

Ein weiteres kommt hinzu: Die Ergebnisse dieser Studie beziehen sich nicht spezifisch auf Einstellungen unter Fußballfans. Sie treffen in mehr oder minder gleichen Umfang auch auf alle andere gesellschaftlichen Interessengruppen zu. Folglich ist es jedenfalls eine gewagte Zuspitzung, wenn man diese Untersuchung ohne weitere Erläuterung oder Relativierung gerade zur Erklärung von Fanverhalten heranzieht, wie es Dembowski macht.

Nun hat Dembowski ja zudem noch seine eigene Version der „Partikeltheorie“:

Für ihn hat ja jeder Spurenelemente an Einstellungen in sich, die er als Indikatoren für rechtsextreme Gesinnung identifiziert. Soweit das nicht das das biblische: “Wer ohne Makel ist, der werfe den ersten Stein“ hinausläuft, ist das schon brisant. Er müsste dies dann nicht nur gegenüber den Fans von Eintracht Braunschweig vortragen, er müsste es auch den Angehörigen der Opfer der NSU-Morde und auch Charlotte Knobloch ins Gesicht sagen. Man sieht daran sofort, so wird er das Theorem nicht meinen. Es wird dann nur völlig unklar, wen er nun spezifisch einschließt, wen er ausschließt. Er arbeitet also mit Hypothesen, die keine überprüfbaren Ja/Nein Aussagen, sondern nur Ja-Aussagen (Alle Menschen sind Partikelfaschisten) zulassen. Das alles hat dann aber mit der Untersuchung der IKG nichts zu tun. Es hat auch nichts mit solider empirische soziologischer Forschung zu tun. Darauf fußende Beratungskonzepte gegenüber Vereinen oder den Freunden der Wagneroper sind schlicht und ergreifend nicht einen müden Heller wert.

2.5 Im Interview suggeriert aber zudem noch, dass er Informationen gerade über die Braunschweiger Fanszene habe. Hier bemüht er das Orakel von den Informanten, die er habe, die er aber nicht, nennen könne, ohne diese zu gefährden. Das Ganze bekommt dann schon fast eine selbsterklärende Aura, genau wie der Auftritt von M*ssi in Einspieler bei Sportclub von N3, der sich nur hinter Milchglas filmen lässt, weil er ja sonst identifiziert werden könnte. Die Zahl 3.000, die Dembowski in den Ring wirft, ist frei erfunden. Nach seinem Ansatz müsste er 80 Millionen sagen. Ganz perfide ist es aber, wenn er im Interview Braunschweig auf seiner Skala der rechtsextremen Hegemonie auf 5 und damit ganz nach oben setzt.

2.6 Fassen wir zusammen: Was er sagt sind tautologische Sätze, was er in Bezug nimmt, passt nicht, bzw. suggeriert Forschungsergebnisse, die entweder gar nichts zu Fußballfans oder aber keine spezifischen Aussagen zu Fußballfans enthalten. Die Behauptungen zu Eintracht Braunschweig sind aus der Luft gegriffen, bzw. von UB 01 unkritisch übernommen.

D. Schließlich möchte ich aber einen Punkt besonders hervorheben. Und hier fällt es mir ehrlich gesagt schwer, dies ohne Distanz zu erläutern. Dieser Punkt hat jetzt nichts mit Dembowski zu tun, das möchte ich ausdrücklich betonen. Er bezieht sich vielmehr auf Handlungsoptionen, die man dem ein oder anderen der eben genannten soziologischen Konzept entnehmen kann, und die zu einer bestimmten Strategie führen, die die einschlägigen Auseinandersetzungen auf den Rängen in ein ganz neues, erschreckendes Licht stellen:

1. Die von Dembowski in Anspruch genommene Partikeltheorie sagt ja zweierlei:

1.1 Erstens haben alle Menschen Spurenelemente an diskriminierenden Einstellungen usw. in ihre Weltanschauung integriert.

1.2 Zweitens, und das ist jetzt besonders wichtig: Diese Spurenelemente sind bei den meisten Menschen in ihrem Alltag nicht handlungsleitend, so nach dem Motto: Es fällt einem bei einem Mann mit Vollbart und Käppi unwillkürlich ein, der könnte ein radikaler Islamist sein, gleichwohl melde ich den nicht sofort der Polizei. Vielmehr, so die These, würden diese Partikel, so formuliert es ja auch Dembowski in seiner Stellungnahme, nur „in bestimmter Konsistenz an bestimmten Orten, temporär und situativ handlungsleitend werden“. Auch dies ist nun für sich betrachtet, auch eine Erkenntnis, die die Menschheit seit Adam und Eva drauf hat (Stichwort: Schlange, Baum, Apfel, Sex). Es wird nur ärgerlich, wenn man dies als Ausweis einer Neigung zum Rechtextremismus o. ä. nimmt.

Der Punkt, um den es mir jetzt geht, ist aber folgender: Man kann dieses Partikeltheorem nun auch selbst als Handlungsanleitung nehmen, um andere zu Rechtsextremen zu stempeln und damit nun ihrerseits zu diskriminieren. Das geht dann so, und das wird uns allen hier gleich sehrt bekannt vor kommen:

Ich behaupte mit großem Internet-Input und auf schwacher (sozusagen partikulärer) empirischer Basis: Es gebe rechte Hooliganstrukturen in der Kurve eines Vereins. Dann stelle ich mich ins Stadion und wiederhole diese pauschale Behauptung noch einmal. Um noch einen drauf zu setzen, gehe ich dann in denselben Block und sage: „Schlag mich doch!“ Da hat man dann schön eine Lage geschaffen, an einem bestimmten Ort, temporär und situativ, wo dann die Gegenseite mit Gewaltandrohungen reagiert. Schon hat man dann nicht nur Partikel, sondern Partikelmengen von bestimmter Konsistenz. Schon hat man das Bild von gewalttätigen Rechtsextremen produziert.

Nun will ich damit nicht sagen, dass derjenige, der so provoziert wird, eine Freibrief hat. Es bleibt ein Armutszeugnis, wenn jemand darauf mit Gewalt oder antisemitischen Beleidigungen etc. reagiert. Auch hierzu ist in der Stellungnahme der Web-Löwen genügend gesagt.

Worauf ich hinaus will, ist: Für mich spricht eine gewisse Vermutung dafür, dass die Strategie, die UB 01 hier gefahren hat und fährt, genau diese Karte spielt. Wenn meine Infos aus Duisburg zur Kohorte nicht falsch sind, scheint dort ein ähnlicher Mechanismus am Werk zu sein.

Zur ganzen Wahrheit gehört es daher: Nicht nur Grenzen überschreitende diskriminierende Verhaltensmuster sind zu bewältigen. Zu bewältigen ist auch ein scheinheilig linke Provokationsstrategie, die sich die Partikeltheorie zu nutze macht, um sich als gute Antifaschisten zu inszenieren, indem man andere provoziert.

Unter dem Titel “Architektur und Leidenschaft – Eintracht Braunschweig baut seine Zukunft” hat Eintracht-Fan und FanRats-Mitglied Holger Alex am vergangenen Montag ein Buch in den Fachhandel gebracht, welches nicht nur die baulichen Entwicklungen des Stadions von der Helmstedter Straße bis zur Stadionmodernisierung in dieser Saison portraitiert, sondern auch den Gesamtwerdegang des Vereins und seines Vereinslebens in den Fokus nimmt (Gesamtrezension: http://www.eintracht.com/aktuelles/neues/architektur-und-leidenschaft).

Erste Eindrücke in das Werk werden am morgigen Mittwoch, den 20. November 2013, ab 18.30 Uhr in der Stadiongaststätte, der “Wahren Liebe” im Rahmen einer Buchpräsentation vermittelt – doch nicht nur das: Neben Lesungen aus dem Buch, stehen auch Diskussionen mit den Gästen und ehemaligen BTSV-Aktiven Dietmar Erler, Klaus Jahns und Nadine Ernsting Krienke sowie eine kleine Überraschung auf dem Programm. Als Moderatoren fungieren Dirk “SchAppi” Schaper und Robin Koppelmann.

Der Eintritt der Veranstaltung ist frei, der Reinerlös des Buchverkaufs kommt der sozialen Arbeit des Fanprojekts zu Gute. Also kommt vorbei!

Nach seinem Schlaganfall ist unser Kollege Ralf noch auf den Rollstuhl angewiesen. Inzwischen haben wir eine Barrierefreie Wohnung für ihn. Wir benötigen Eure Hilfe für folgende Arbeiten: 30.11. 11 Uhr Entrümpelung von Ralfs alter Wohnung (Madammenweg 148).

Es ist ein Container bestellt, je mehr Leute mit anpacken desto schneller ist es erledigt. Also nur runter tragen und in den Container werfen. Wer also nicht nach München kann und vor der Fernsehphase etwas körperliche Ertüchtigung sucht, ran anne Klamotten!

Wir suchen noch Maler und Tapezierer welche die neue Wohnung renovieren. Das muss im Zeitraum 20.11. bis möglichst 01.12. erledigt sein. Tapezieren, streichen, Laminat legen. 50m² Wohnung. Alles ist vorbereitet, nichts mehr abzukratzen o.ä. Kontakt: info@fanprojekt-braunschweig.de

.. das gefällt uns!

Nachdem vor einigen Tagen ein ZDF-Morgenmagazininterview des Fanforschers und Soziologen Gerd Dembowski für einige Irritationen in der Eintracht-Fanszene gesorgt hatte und der FanRat mit entsprechender Kritik reagierte, erreichte uns heute eine Stellungnahme Dembowskis mit der Bitte um Veröffentlichung. Das wollen wir an dieser Stelle natürlich gerne tun und bitten euch, auch diese Ausführungen aufmerksam zu lesen. Denn ganz gleich, welche Position man am Ende zu dieser Thematik einnimmt: Es ist gut, dass offenbar langsam ein breiter Diskurs zu dieser zweifellos brisanten Extremismusdebatte geführt wird, in dem genauso offenbar auch einige Vorurteile über unsere Fanszene (endlich) ausgeräumt werden können.

Stellungnahme Gerd Dembowski, 17.11.2013 (PDF)